Montag, 23. August 2010

Cuyabeno Nationalpark

Nachdem ich meine Eltern vom Flughafen abholen wollte, sie aber leider irgendwie verpasst habe und sie ien wenig Quito und den Panecillo kennengelernt haben und noch einmal faszinierende Wolkenspiele und den Cotopaxi vom Teleferico aus beobachtet haben, ging die große Rundreise durch Ecuador los.
Als erste Station stand der Cuyabeno Nationalpark auf dem Plan. Einer meiner Freunde hatte ihn mir heiß empfohlen und durch Zufall hatte auch das Hotel meiner Eltern ein Angebot für eine Lodge dort.
Und so ging es dann im Nachtbus nach Lago Agrio, wo uns unser Guide aufgepickt hat. Kurz darauf saßen wir in einem Kanu, auf dem Weg tief in den Dschungel.
Schnell fanden wir die ersten Affen, kurz darauf 2 weitere Arten und diverse interessante Vögel. Auch unsere 1. (Baby-)Anakonda lag auf einem Ast und unter einer Regenwald-Boa sind wir durchgefahren.
2 STunden später waren wir letzendlich da und wurden in unsere Quartiere eingewiesen... Die Zimmerwände waren oben nicht ans Dach angebunden, so das ständig frische Luft reinkam, aber auch diverse Insekten. Zum Glück kein Problem für mich und meine Eltern. Über den Betten hingen Mückennetze, wie ich das schon von Yarina Lodge kannte, aber neu für mich waren die Kerzen, die bei Nacht für Licht sorgen mussten.
Aber ehrlich gesagt wollte ich nach dem Ausräumen unserer Sachen, so schnell wie möglich wieder raus, die Umgebung erkunden.
Später sind wir dann mit unserer "Reisegruppe" aufgebrochen, den Sonnenuntergang zu bestaunen, wurden aber von einem sehr großen Trupp aufgehalten und haben ihn deshalb verpasst. Danach war eine Nachtwanderung angesetzt. Aus welchen Gründen auch immer, habe ich 70% der Tiere entdeckt, der Guide hat nicht übertrieben gut gearbeitet. Es gab ein paar interessante Tiere, wie Riesengrillen, Vogelspinnen und die furchterregnde Geißelspinne.

Am nächsten Morgen sind wir zu einer Siona-Gemeinde gefahren und haben auf dem Weg dorthin mehrmals für Tukane, eine 2,5m-Anakonda und andere interessante Tiere gestoppt, meistens Vögel.
Bevor bei der Gemeinde ankamen haben wir noch einen kurzen Kurs in Pflanzenkunde gehabt und gelernt, womit man Zähne putzen kann und in welchen Nüssen leckere Maden leben. Sie waren nicht so groß wie die, die ich vorher bereits gegessen hatte und schmeckten nach Kokosmilch, aber die anderen, größeren hatten mir besser geschmeckt.
Bei den Sionas angekommen wurde uns gezeigt, wie man eine Yucca reibt und den Saft dann aus dem geriebenen rauspresst.
Nach einem unglaublich leckeren^^ Essen mit ganz viel Reis (Ich liebe es!) haben die 2 "Reisegruppen" gemeinsam mit den Sionas gegeneinander Fußball gespielt. Wir haben verloren auch wegen einer unglücklichen Aktion von mir, wo ich so angeschossen wurde, dass der Ball unglücklich zurückkam... Ich war noch nie der beste im Fußball.
Jedenfalls ging es danach noch zu einem der wichtigsten Shamanen der ganzen Region, der uns eine Demonstration seiner Künste gezeigt hat und recht interessante Dinge über Heilungen und Pflanzen erzählt hat...
Die Rückfahrt hielt 2 Aras und eine weitere Anakonda für uns bereit. Am Abend wurde dann unter Vogelspinnen gegessen, die es sich über uns im Dach eingerichtet hatten. Relativ spät abends habe ich 5 Stück gezählt!!!
Am nächsten Morgen sind wir im Nebel den Fluss entlanggeglitten und haben die Stimmung genossen. Wenn ich jetzt in diesen Blog irgendwelche Emotionen beschreibe, wird der aus allen Nähten platzen, denn es gab so viele Momente im Regenwald und auch vorher und nachher, die ich so dermaßen toll fand, dass ich sie euch gar nicht beschreiben kann. Dieser morgen war einer davon.
Danach gab es eine Waldwanderung, bei der uns eigenartige Frösche über den Weg gelaufen sind und wir Fledermäuse an Bäumen aufgestöbert haben. Ein paar wenige Vögel haben Euphorie in mir geweckt, eine Liane, die wir als Schaukel benutzt haben ist bei mir leider von ihrer üblichen "Laufbahn" abgewichen und ich bin mit dem einzigen Baum, der halbwegs im Umfeld stand zusammengestoßen. Warum passiert auch immer mir das...
Den Nachmittag habe ich damit verbracht die Schmetterlinge, die sich um unsere Lodge getummelt haben, zu fotografieren. Einfach nur unglaublich diese Farben, dabei habe ich nicht einmal ein vernünftiges Bild von einem Morpho hingekriegt.
Während meine Mutter entspannt hat, habe ich meinen Vater dazugebracht, mit mir den Fluss entlang zu paddeln. Die Hitze war fast unerträglich und die Strömung, gegen die wir ankämpfen mussten war auch nicht grade nützlich. Nach einer Stunde sind wir also wieder zurückgewesen um mit dem nächsten Programmpunkt weiterzumachen. Zum einen haben wir die unglaubliche Natur genossen, wo Bäume im spiegelglatten Wasser standen und perfekt gespiegelt wurden. Leider sind die meisten meiner Fotos ein wenig abschüssig geworden, da ich erst lernen musste meine Kamera richtig zu halten und zu bedienen. Danach haben wir uns im Piranha-Angeln versucht und am 3. Platz habe ich dann endlich meine Ehre als Angler gewahrt und tatsächlich einen gefangen. Als einziger auf dem Boot. Am nächsten Tag wollten wir einen neuen Versuch starten, jetzt wollten wir erstmal den Sonnenuntergang beobachten. Dieses Mal waren wir rechtzeitig und wurden sogar mit einem Wettstreit zwischen Wolkenspiegelungen, einem Regenbogen und dem Sonnenuntergang. Ich habe einzigartige Fotos geschossen. Das war wahrscheinlich der mit Abstand schönste Sonnenuntergang den ich je gesehen habe und so einige Schöne habe ich schon gesehen. Das wurde dann mit einem Sprung in den Sonnenuntergang und einem erfrischenden Bad in der Laguna Grande belohnt und dabei ist eins meiner Lieblingsbilder entstanden. Obwohl mein Vater das Bild geschossen hat :P

Der nächste Morgen bestand wieder aus einer Fahrt durch neblige Lagunen. Beim Entspannen danach habe ich dann zum 3. Mal überfliegende Aras verpasst, bzw. nur noch grade so verschwinden sehen... Können die nicht ein wenig anfangen zu krächzen???
Immerhin bin ich auf 5 Ara-Arten gekommen, auch 2 relativ seltene...
Der letzte Nachmittag wurde mit Rudern verbracht. Erstmal wurden wir bis zu einem kleinen Nebenarm gefahren und ab da mussten wir Paddeln. Auf dem Weg dorthin haben wir mehrmals für Gruppen von Totenkopfäffchen angehalten. Da meine Eltern ständig über mein Paddeln gemeckert habe war ich erstmal nicht sonderlich froh, denn auf den Gedanken, das der Vordermann nicht ganz alleine das Kanu steuern kann, darauf sind sie nicht gekommen und auch unser Guide hat nicht unbedingt die beste Arbeit geleistet. Aber als wir dann auf die Lagune kamen sahen wir wahrscheinlich die schönste Lagune in dieser Welt. Motorbooten war der Zugang dorthin verboten und deshalb waren wir vollkommen alleine. Vögel wie die seltsamen Hoatzine haben uns beim Gleiten übers Wasser begleitet. Ein weiterer von diesen unbeschreiblichen Tagen wurde am Abend mit einem weiteren Sonnenuntergang und kühlem Bad wieder in der Laguna Grande (andere Lagune) beendet, vorher sorgte aber noch eine junge Anakonda für Aufregung, inzbesondere bei den Mädchen die damit von den Guides erschreckt wurden. Danach wurde sie wieder zurück ins Wasser gesetzt und "ausgebadet"...
Der nächste Tag war der Letzte, also ging die Fahrt wieder zurück nach Lago Agrio. Auf dem Rückweg hatten wir noch mal Glück mit einigen Vögeln aber auch vor Allem mit einem Wollaffen und dem langersehnten Faultier, mit dem wir unseren Guide schon seit langem genervt hatten, aber einfach keins gefunden haben...
Eine einfach nur einzigartige Reise in unglaubliche Natur ging zu Ende und war möglicherweise mein Lieblings-"Abenteuer" in Ecuador. Dann sind wir in unseren Bus nach Quito eingestiegen, wo wir noch ein paar Tage verbracht haben, meine Eltern große Teile meiner Gastfamilie kennengelernt hat (Meine Gastmutter hatten sie natürlich vorher kennengelernt und Diana glaube ich auch).

Danach ging dann das nächste Abenteuer los...

Sonntag, 15. August 2010

Ich bin zurück

Ich bin zurück. Nach genau 11 Monaten und einem Tag habe auch ich den Weg nachhause gefunden. Inzwischen habe ich mich wieder vollkommen eingelebt und praktisch wieder mit Schule angefangen. Bisher ist das nur ein Mathe-Kurs, aber trotzdem gehört das zur Schule.
Ich habe bereits ein paar Freunde wiedergetroffen, morgen wollen wir bereits zum 3. Mal Fußball spielen und heute werde ich wieder den HSV anfeuern gehen.
Das leben nimmt also wieder seinen normalen Lauf, aber irgendetwas in mir hat sich bestimmt verändert. Was, das weiß ich noch nicht genau, das wird sich aber bestimmt demnächst zeigen. Meine Mutter beteuert zwar immer wieder, wie gleich ich doch geblieben bin, aber... Ich werde noch sehen.
Übrigens werden wir demnächst noch einen Gastschüler aufnehemen. Einen Letten, der dann bei uns wohnen wird und mit mir in die Schule gehen wird. Wir mailen bereits ein wenig...
Davon und von anderen Dingen habe ich vor in einem Neuen Blog zu berichten.
Aber dieser Blog soll erstmal noch kurz weiterleben, denn noch ist lange nicht alles aus Ecuador berichtet.
Meine Eltern haben mich nämlich dort besucht und abgeholt, allerdings haben wir vorher noch eine große 3-wöchige Rundreise gemacht, auf der ich auch noch so einiges kennengelernt habe.
Also bitte hört noch nicht auf diesen Blog zu lesen, denn das Beste kommt ja noch...

Freitag, 16. Juli 2010

Cotopaxi; Letzter Ausflug mit Xplorer

Es schon eine Weile her, dass ich geschrieben habe und das obwohl ich durchaus ein paar Sachen zu berichten habe. Zum Beispiel war unser letzter Ausflug mit Xplorer zum Cotopaxi. Um ehrlich zu sein ist das jetzt auch schon einen Monat her, ich hoffe ihr entschuldigt die Verspätung...
Julia, Annika und ich vor dem Cotopaxi und ein paar abgemagerten Wild-Pferden, die dort am Cotopaxi leben.
Wir sind also früh morgens aufgebrochen und etwas mehr als 2 Stunden am Cotopaxi angekommen. Dort war unser Ziel der "Primer Refugio", also die erste Berghütte, oder wie das auch heißt. Wir sind auf 4500m gestartet und die Berghütte ist auf 4800m. Da wird die Luft schon relativ dünn, wie ich schon vom letzten Besuch berichtet habe. Dieses Mal war das allerdings kein Prroblem mehr für mich. Ich war selber erstaunt wie leicht es mir fiel einfach hochzugehen. Nicht einmal einheimische Quechua-Kinder, die ja auf solchen Höhen aufwachsen, konnten mich einholen und das obwohl ich sogar schon extra langsam gegangen bin und versucht habe, die Xplorer-Mädchen zu weit hinter mir zu lassen. Ich gehe ja normalerweise schon schneller als sie, aber bei der dünnen Luft ist es noch heftiger. Irgendwann habe ich mich 30 Minuten auf einen Stein gesetzt und gewartet bis mich die Mädchen eingeholt hatten... Das war nach der Hälfte des Weges. Danach habe ich wieder entfernt, ich kann einfach nicht so langsam gehen...
Ich vor dem Refugio auf 4810m

Oben im Refugio haben wir dann alle eine heiße Schokolade getrunken und Sofie, Rafael (beide Mitarbeiter von Xplorer) und ich, wollten bis zum Schnee hochsteigen, Sofie ist aber nach der Hälfte des Weges umgekehrt... Also haben Rafael und ich alleine den Schnee gesucht und gefunden... Und auch einen Andenfuchs, ein äußerst schönes Tier, wie wir beiden fanden.
Leider ist der unglaublich buschige Schwanz vom Anden-Fuchs nicht zu erkenne, trotzdem bleibt es ein schönes Tier

Nachdem wir wieder runtergelaufen waren und in unseren Kleinbus gestiegen sind haben wir versucht wieder aus dem Cotopaxi-Nationalpark rauszufahren, um essen zu gehen. Wir haben uns ein wenig (nicht viel) verfahren, was allerdings dazu geführt hat, dass wir 5 Anden-Kondore entdeckt haben. Die Mädchen haben alle geschlafen, vollkommen erschöpft von der Kälte und der dünnen Luft, also haben nur Rafael und ich die Vögel, übrigens die größten Vögel der Welt und verhältnismäßig äußerst selten, mit nur 70 Pärchen in ganz Ecuador, bewundert.
Dann irgendwann haben wir den Weg zu einer Pizzeria gefunden, gegessen und schon war der Ausflug vorbei, der auch ein paar nette Landschaftsbilder brachte...
Aus irgendeinem Grund finde ich die Landschaft in diesem Bild surreal, aber unglaublich schön.
Der Cotopaxi hinter einem schönen, dunklen Nadelwald ergab ein super-schönes Bild

Donnerstag, 24. Juni 2010

Lagune Quilotoa

Es ist schon etwas länger her, dass ich was geschrieben habe, das soll jetzt nachgeholt werden...
Kurz nachdem Schule für mich vorbei war wollte ich einen Tagesausflug machen, denn eigentlich wollten wir mit Xplorer am Wochenende zum Cotopaxi. Also habe ich wieder einmal überlegt, was man machen könnte, dieses Mal wurde mir allerdings geholfen. Es gibt nämlich Reiseagenturen, die so Tagesausflüge organisieren und da habe ich mich dieses Mal umgeschaut... Die meisten Angebote waren nichts für mich, da sie Mindo, Papallacta oder Quito als Ziel hatten, alles Ziele, die ich schon relativ gut kannte.
Es gab noch ein ingteressantes Cotopaxi-Angebot, aber am Ende habe ich mich für die Quilotoa-Lagune entschieden, die ich noch gar nicht kannte. Meine Familie meinte es sei superschön dort also habe ich mich in eine Liste eingetragen und am nächsten Tag stand ich um 6:45 uhr am Treffpunkt. Es waren noch ein paar andere "Gringos" bzw. Touris da, die sich nachher auf die Cotopaxi und die Quilotoa-Tour aufgeteilt haben.
Die Busfahrt war knapp 2-3 Stunden lang und dann sind wir an einem Indigena-Markt angekommen, wo wir 3 Stops gemacht haben, für den Großtier-, den Kleintier- und den Utensilienmarkt. Es war ganz interessant, da er auch nicht voll mit Touris war, sondern mehr das echte Leben der Indigenas gezeigt hat, aber die 15 Minuten pro Station haben voll und ganz ausgereicht, denn allzu viel gab es ach nicht zu bewundern.
Zwei Lastwagen voll mit Bananen. Die werden hier häufig in relativ großen Mengen angeboten...

Danach sind wir weiter gefahren und haben eine Quechua-Familie besucht, die an einem Berghang in einem traditionellen Strohhaus gelebt hat, was zwar ebenfalls ganz nett war, für meinen Geschmack sind solche Besuche aber viel zu "touristisch". Ich persönlich mag es nicht gerne einfach Fotos zu schießen, als wären die Leute irgendwelche Austellungsstücke und deshalb wollte ich auch nicht in ihr Haus reingucken... Die wenigen Fotos die ich habe, habe ich alle nur für euch geschossen!
Die Quechua-Familie vor ihrem Haus. Natürlich werden sie dafür bezahlt, dass sie den Touris ihr Haus und Leben zeigen, trotzdem ist es mir unangenehm sie zu fotografieren...
Unsere Reisegruppe... Waren alle ganz nett

Weitere 1 1/2 Stunden später sind wir dann am eigentlichen Ziel angekommen und ich bin schon ein wenig vorgegangen, als die anderen noch kurz einen Klobesuch gemacht haben und habe über den Kraterrand runtergeguckt...
Richtig: Kraterrand; das ist dort nicht einfach irgendein See, sondern ein See mitten in einem Vulkankrater, der schon längst erloschen ist und bei dem der oberste Part wohl bei einem Erdbeben eingestürzt ist und der sich dann mit (Grund-)Wasser gefüllt hat. Im See selber herrscht fast kein Leben, da er voll mit irgendwelchen Mineralen ist und bloß ein paar Algen schaffen diese zu absorbieren, oder was auch immer die damit machen...
Die Sicht war wunderschön und atemberaubend (wobei das auch die dünne Luft gewesen sein könnte^^) und kurz darauf sind wir einen dünnen Pfad nach unten gelaufen. Währenddessen haben wir ein paar nette Fotos geschossen und sind diversen Quechua-Familien begegnet, die wieder am hochsteigen waren.
Hier stehe ich noch oben am Kraterrand, die Aussicht war echt schön...
...Aber auch wenn die Sicht schön war, war es das Runtersteigen nur wenig wert, finde ich...

Unten haben wir dann 15 Minuten ausgeruht und sind dann wieder hochgestiegen. Ich habe ein wenig versucht mit einem Franzosen zu konversieren, aber mir sind dabei leider andauernd spanische Wörter dazwischengerutscht, dass er wahrscheinlich nur die Hälfte verstanden hat. Der Rückweg war doch relativ anstrengend und oben angekommen haben wir dann ein bisschen was gegessen und ich habe ein wenig mit ein paar Dänen geredet, allerdings ist mein Englisch auch nicht mehr so gut wie es früher war. Ich war fast andauernd unzufrieden mit dem Geblabber was da aus meinem Mund kam. Kurz darauf sind wir auch schon wieder zurückgefahren und der Tag war zu Ende. Am nächsten tag habe ich dann erfahren, dass der Xplorer-Ausflug verschoben wird, so dass ich doch einen längeren Ausflug hätte machen können, aber nagut ich habe ein bisschen mehr vom Land kennengelernt.
Der Ausflug war ganz okay, der Guide hat interessante Dinge erzählt, aber das meiste hatte ich schon in meinem Ecuador-Führer gelesen. Allerdings waren fünf Stunden Hinfahrt, sehr anstrengendes Laufen und wieder 5 Stunden Rückfahrt nicht das tollste und haben für mich nicht wirklich ausgereicht diesen Ausflug, zu einem meiner Lieblingsausflüge zu machen. Eine nette Aussicht und nette Gespräche waren für mich einfach nicht genug...
Immerhin habe ich ein paar hübsche Bilder von dort...

Mittwoch, 2. Juni 2010

Pululahua mit der Familie

Wie ich ja bereits im vorhergehenden Eintrag geschrieben habe war Montag ein Feiertag, genauer der Unabhängigkeitstag, so dass niemand arbeiten musste und meine Familie einen Ausflug organisiert hat. Und zwar in den Krater von Pululahua. Ich habe euch davon schon einmal etwas erzählt, aber dieses Mal alles anders: Vom Wetter, über die Leute, die mit waren bis zur Tageszeit und der Planung. Letztes Mal war ich mit Roberto, Ghers und Fer früh morgens dort um Allrad zu fahren. Die Sonne knallte und wir waren auch noch in einer ganz anderen Ecke als diesen Montag.
Dieses Mal waren Nancy, Diana, Lilli, Fernando, Susi und noch ein paar mehr, inklusive deren Kinder gekommen, um zu picknicken. Als wir dort um knapp 13:00 Uhr angekommen sind standen wir inmitten von Wolken, die verzweifelt versuchten über den Kraterrand hinauszukommen.
Wir haben unser Auto geparkt und sind zum Picknick-Platz gegangen. Ich war als einer der Ersten dort angekommen und nutzte die Zeit, die die anderen brauchen würden um die Gegend zu erkunden. Ich habe wieder ein paar Vögel gesehen, insbesondere relativ viele Kolibris und sogar ein paar Papageien, die ich auf dieser Höhe nun wirklich nicht erwartet hätte.
Dann haben wir unser mitgebrachtes Hühnchen verdrückt und ein wenig geplaudert, wie das halt so bei Familientreffen gemacht wird.
Da es doch relativ kalt war(insbesondere für die anderen), sind wir kurz darauf zu Christian und seiner Frau (er ist ein Cousin von mir, der ebenfalls mit war) nach Hause gefahren, wo wir ein wenig Volley und Fußball gespielt haben und den Tag mit einem Cafecito ausklingen lassen haben…
So war die Sicht für einen großen Teil des Tages... Die Wolken haben versucht die Kraterwände emporzukommen und somit waren wir praktisch immer in den Wolken
Eine hübsche Blume im Krater

Mindo, die 4.

Letztes Wochenende waren wieder Fernando und Lilli bei uns im Haus. Ich war natürlich mal wieder auf der Suche nach etwas, was ich unternehmen könnte und da haben sie vorgeschlagen, wir könnten doch nach Mindo gehen. Also haben wir schnell Sachen gepackt und sind kurz vor der Abenddämmerung am Samstag losgefahren. Warum wir erst so spät gestartet sind weiß ich nicht, aber man startet hier generell immer später als geplant. Etwa 2 Stunden später, als es schon längst dunkel war sind wir in Mindo angekommen, wo grade irgendeine Party im „Stadtzentrum“ gefeiert wurde.
Wir haben uns auf die Suche nach einer Unterkunft begeben und nach etwa einer Stunde so ziemlich die letzten beiden Zimmer in Mindo zu einem bezahlbaren Preis gefunden. Und das in der Touristenmetropole Mindo, wo jedes 2. Haus ein Hostel ist… Aber der Montag war ein Feiertag und so hatten sich wahrscheinlich viele gedacht ein wenig Urlaub im eigenen Land zu machen.
Wir haben noch einen kurzen Nachtrundgang gemacht und ich habe mir ein T-Shirt gekauft aber ansonsten gab es von diesem Tag nichts zu erzählen. Mit Fernando und Lilli hatte ich ausgemacht, dass ich morgen noch vor der Dämmerung rausgehen würde um Vögel zu suchen.
In der Nacht konnte ich so gut wie gar nicht schlafen, den Grund kenne ich nicht, jedenfalls bin ich dann um 4:00 Uhr aufgestanden und habe mich fertig gemacht um rauszugehen. Es war noch stockdunkel und meine relativ neue Super-Taschenlampe hat mir gute Dienste geleistet. Bis ungefähr um 5:00 Uhr habe ich allerdings fast nichts gesehen. Ein riesiger Nachtfalter mit sehr stark reflektierenden Augen war das einzige was mir bis dahin begegnet war. Dann bin ich dem 1. Menschen über den Weg gelaufen und kurz darauf sah ich ein Paar Augen in einem kleinen Bach schwimmen. Wahrscheinlich irgendein Reptil, ich denke ein Basilisk.
Um 5:30 Uhr bin ich dann einem Vogel-Guide aus der Region über den Weg gelaufen und nach einem kurzen Plausch sind wir dann wieder getrennte Wege gegangen. Noch 2-mal bin ich über leuchtende Augen „gestolpert“, die beide Male zu Ziegenmelkern gehört haben.
Um 6:00 Uhr begann es dann langsam heller zu werden und ich war bereits auf dem Weg zum Canopy, von dem ich euch schon einmal berichtet habe. Dort gibt es jedenfalls ein paar Futterstellen. Ich habe die ersten Vögel zwitschern hören und dann sah ich eine Eule auf einem Zaunpfahl sitzen, nur die Umrisse waren richtig zu sehen durch den aufkommenden Nebel.
Die Vögel wurden immer mehr und lauter und als ich oben angekommen war ging es dann endlich richtig los. Ein großer Schwarm (kann man das bei Vögeln sagen? Ich vergess echt noch alles Deutsch…) beschäftigte mich bis 8:30 Uhr, dann war das Vogelgucken auch schon vorbei und ich machte mich auf den Rückweg, um gemeinsam mit meinem Bruder und seiner Verlobten frühstücken können. Ein Taxi hat mich dann nach unten mitgenommen, kam bloß leider ein wenig zu früh, denn ich war grade auf eine Gruppe von mindestens 7 Tukanen gestoßen und hätte nichts dagegen gehabt ein wenig mehr Zeit bei denen zu verbringen.
Das Frühstück war sehr lecker mit einem Hausgemachten Früchtejoghurt, in dem echt alles Fruchtiges drin war, was man sich vorstellen kann. Ich habe Spiegelei probiert, nachdem ich neulich entdeckt habe, dass gekochtes Ei doch essbar ist, aber mir war schnell klar, dass das nicht mein Fall ist.
Dann sind wir gemeinsam zum Mariposario gefahren, so dass ich jetzt schon zum 3. Mal drin war. Wenigstens hatten sie es ein wenig ausgebaut und es gab noch ein paar mehr Arten als vorher und nachdem wir wieder draußen waren haben Lilli und Fer gefragt, ob man denn Schmetterlinge bekommen könnte und sie dann auf ihrer Heirat freilassen könnte. Das wurde dann auch geregelt und ich bin mir sicher, dass das einen coolen Effekt auf der Heirat geben wird…
Als nächster Programmpunkt stand Tubing auf der Liste. Das ist eine Art Wellenreiten auf Autoschläuchen sitzend. Der Rio Mindo ist ein wildfließender Fluss mit vielen Stromschnellen und die reitet man dann runter. Insgesamt war es sehr lustig und kurzweilig, aber nicht so spannend wie ich mir Rafting vorstelle. Macht nichts, hat trotzdem viel Spaß gemacht. Der Ausflug nach Mindo war damit allerdings leider auch schon vorbei.
Und schon wieder im Mariposario
Sicher ausgestattet konnte nix passieren, ist auch nicht
So sieht dann Tubing aus, man fährt den Fluss runter (Da oben links sieht man das...)

Dienstag, 18. Mai 2010

Papallacta

Diesen Samstag waren wir mit Xplorer in Papallacta, einem kleinen Ort, der für seine Thermalquellen bekannt ist. Um 8:30 sind wir losgefahren und auch wenn ich weiß, dass ihr euch nicht so für Tiere interessiert wie ich werde ich ein wenig davon erzählen, denn ein paar Vögel waren doch ganz interessant. Besonders der Jagdfasan, den es hier garnicht geben kann, hat mich ein wenig verwundert als er plötzlich angeflattert kam, mitten in der Pampa, wo wir einen kurzen Puller-Stop gemacht haben...
Ist schon komisch, aber wahrscheinlich ist er einfach nur irgendwo abgehauen, auch wenn ich nicht direkt weiß von wo...

Also in Papallacta haben wir dann ein wenig im warmen Wasser entspannt, aber auch das eiskalte Wasser aus einem speziellen Becken und des Flusses aufgesucht, auch wenn nur für kurze Zeit. Wenn man mehr als eine Minute darin stand hat man langsam seine Gliedmaßen absterben gefühlt.
Die Sonne schien allerdings stark und hat einen sehr schnell wieder aufgewärmt... Man hatte eine schöne Sicht auf den Antisana, ein naher Vulkan mit wunderschöner Schneekrone...

Ich habe weiter nach Vögeln geguckt und noch 3 Kolibriarten zu meiner sowieso schon, relativ großen Artenliste hinzugefügt. Eine Wasseramsel ist auf den Felsen herumgehüpft und ein weiterer Kolibri hat unter einem Felsen gebrütet...

Wirklich viel ist nicht passiert, aber schön war es dennoch.

Übrigens ist Elina, die einzige Finnin, bei Xplorer aus dem Programm ausgestiegen (also nur unabhängig von Xplorer geworden, nicht nach Hause gefahren...)
Desweiteren habe ich jetzt auch ein paar Fotos von Stephany beim Lachen, die ich gelegentlich mal hochladen werde, genauso wie die Fotos zu diesem Post...
Ich vor einem Fluss in Papallacta
Die Mädels und ich in eben jenem Flüsschen, dass ganz schön kalt war
Der Vulkan Antisana hat sich von seiner besten Seite gezeigt
Genauso, wie dieser Kolibri in seinem Nest

Mittwoch, 28. April 2010

Wie konnte ich das nur vergessen?

Ich habe vor Kurzem mit Schrecken festgestellt, dass ein Blogeintrag fehlt, der bestimmt sehr interessant ist und hier in meiner Gastfamilie so Einiges geändert hat...
Am 13. Februar 2010 um 19:35 Uhr bin ich Gastonkel geworden...
Meine "Gastnichte" heißt Stephany Carolina, wog 3400g und war 48cm lang bei der Geburt. Inzwischen ist sie 5cm länger und mehr als 2 Monate älter.
Und sie ist echt ein Engel, wenn ich das so sagen darf. Sie weint nur wenig, lacht dafür um so mehr (nach 2 Monaten kann sie schon lachen!!!) und mit dem "reden" fängt sie auch schon an. Man merkt schon, dass es eine Frau wird. Aber ich glaube ich zeige euch lieber ein paar Fotos, denn Bilder sagen bekanntlich ja mehr als Worte...
Leider habe ich nur sehr wenige Fotos auf denen sie lacht, obwohl sie das ständig macht...
Aber ehrlich gesagt verbringe ich die Zeit lieber mit den Leuten, also auch mit Stephany, als sie zu fotografieren...
Guten Tag, liebe Welt...
Händchenhalten
Papi, warum hast du so große Hände?

Donnerstag, 22. April 2010

Cotopaxi

Vor knapp 2 Wochen bin ich mit meinem Bruder Fernando, Lilli und ein paar seiner Freunde besonders früh aufgestanden. Zumindest für einen Sonntag. Wir wollten nämlich zum Cotopaxi, dem höchsten aktiven Vulkan der Erde, der gerade mal 50km von Quito entfernt. Mir wurde gesagt es sei dort sehr kalt, also habe ich mich schön dick angezogen und dann ging es los. Erstmal haben wir auf dem Weg Fernandos Freunde getroffen und dann sind wir zu irgendeinem berühmten Kaffee gefahren um zu frühstücken. Nach 2 Stunden Frühstück war mir dann nicht mehr so klar, wofür ich so früh aufgestanden bin. Immerhin war ich mit meinem Frühstück schon nach 10min fertig. Aber dann ging es endlich zum Cotopaxi. Erstmal wurde der Eintritt zum Nationalpark bezahlt und dann sind wir zur Laguna Limpiopungo gefahren, einem See, der allerdings fast leer war. Dort gab es sogar relativ viele Vögel und das obwohl wir auf 3500m Höhe waren! Auch Möwen und Enten gehörten dazu.
Danach sind wir dann weitergefahren um von 4500m auf 4800 hochzuklettern. Klingt machbar, ist es auch, aber es ist deutlich anstrengender als ich erwartet hätte. Das Lavagestein, auf dem man nämlich hochlaufen müsste, war in etwa so feinkörnig wie Sand und wer schonmal eine Düne hochgelaufen oder Beach-Fußball gespielt kann sich in etwa vorstellen, wie anstrengend das ist. Wenn dann auch noch, die durch die Höhe entstehende dünne Luft dazukommt, dann können so ein paar Hundert Meter zur Qual werden... Was für ein Glück, das ich einen Trick gefunden habe, indem ich einfach seitwärts hochlaufe, wodurch ich weniger in den "Sand" einsinke und ich konnte dadurch lauter andere Leute, die ebenfalls zur Hütte auf 4800m wollten, hinter mir lassen und kam eine knappe halbe Stunde vor den anderen oben an, wo ich dann erstmal eine heiße Schokolade getrunken habe. Es war ungefähr 4°C draußen, aber das Klettern hat mich so warm gehalten, dass ich sogar meine Jacke öffnen musste um mich nicht zu überhitzen. Nachdem auch Fernando und Freunde angekommen waren habe ich beschlossen noch ein wenig weiter hochzuklettern. Bis auf 5000m bin ich hochgekommen und ich wäre sicherlich gerne noch höher geklettert, aber ich hatte von den anderen nur eine halbe Stunde Zeit bekommen. Wenigstens hat der Schnee schon ungefähr auf 4900m angefangen, zumindest ein paar kleine, weiße Flecken waren dort und es hat angefangen zu schneien... Der Weg war deutlich leichter, da das Gestein nicht ganz so fein war und der Weg fester...
danach ging es den ganzen Weg bis zum Parkplatz wieder runter und kurz darauf auch wieder nach Hause. Ich persönlich war überglücklich endlich wieder Schnee zu sehen und die 5000m erreicht zu haben.
Mein Schuhabdruck im Schnee auf 5000m Höhe
Es schneite und das machte mich fröhlich... Die Mütze habe ich mir in Otavalo gekauft und ist eins meiner Lieblingskleidungsstücke
Einer der vielen Bergsteiger, die bei ihrem Hobby ums Leben gekommen sind.
Der Wipfel des Cotopaxi war leider durch Wolken verdeckt, wenn es klar ist, gibt es sogar die Möglichkeit Kondore zu sehen.
Die Laguna Limpiopungo war vielleicht 10cm tief, aber voll mit Vögeln...

Freitag, 16. April 2010

Coca, die Vierte

Neulich, zu Ostern war ich wieder einmal in Coca, inzwischen ist das jetzt schon das 4. Mal. Eigentlich wollte ich an die Küste, aber es war niemand da, mit dem ich hätte gehen können, und ehrlich gesagt habe ich auch nichts gegen Coca.
Viel gibt es dieses Mal nicht zu erzählen. Ich habe direkt in der 1. Nacht dort ein paar kleine Eulen gefunden und den Großteil meines Aufenthaltes mit Vogelsuchen verbracht. Dazu bin ich relativ viel mit unserem Kajak über den Napo gefahren und mir ist dabei aufgefallen, wie Kräftezehrend das sein kann, aber wie viel es mir auch Spaß macht...
An einem Tag bin ich mit Roberto, Patty und ein paar ihrer Freunde zu einer Sandbank irgendwo am Napo gefahren (Motorkanu) um Pattys Geburtstag zu feiern, wo wir dann ein kleines Picknick gemacht haben. Ansonsten habe ich die Hitze genossen und bin ab und zu einfach ein wenig herumgelaufen...
Nicht viel zu erzählen, aber immerhin wollte ich es euch sagen

Donnerstag, 25. März 2010

Voluntariat

Wie bereits gesagt, wollte ich euch von meinem Voluntariat erzählen.
Schon am Angang, als wir gerade erst angekommen waren wurden wir schon von Xplorer gefragt, wer denn Lust hätte bei so einem Voluntariat mitzumachen. Viele wollten, aber einige konnten nicht, weil sie zu weit vom Treffpunkt wohnten. Dann haben wir uns bei dem Mann eingefunden, der das ganze organisiert und uns ein wenig die Sachverhalte erklärt hat. Das Dorf liegt im Südosten Quitos und wir würden dort dann einmal die Woche mit Mathe oder Englisch aushelfen. Dieser Mann heißt Neptali, und macht das alles mit Volontären, wie uns und ist in der Organisation der Einzige, der das als Arbeit macht. Er betreut so einige Dörfer in ganz Ecuador und hat relativ viele "Mitarbeiter". Also haben wir, damals noch Maggie, Grace, Sidney, Julia, Annika und ich. Wir sind seitdem jeden Mittwoch nach der Schule in eben diesem Dorf und helfen Kindern im Alter zwischen 5 und 12 Jahre alt sind. Julia und ich, manchmal auch Annika arbeiten mit den Älteren, während die anderen mit den Kleinen vor allem Malen und singen.
Grace ist nach kurzem ausgestiegen, weil sie anderes zu tun hatte, Sidney hat es des Öfteren verpennt und manchmal hatte noch jemand irgendein Treffen mit Freunden und kam nicht mit. Inzwischen ist auch Maggie wieder zu Hause, dafür ist jetzt aber Callie gekommen und spielt kräftig mit den Kleinen.
Mir macht es auch Spaß, aber manchmal ist es echt anstrengend, insbesondere seitdem ich nicht mehr Mathe sondern Englisch unterrichten soll. Es gibt einen, der irgendeine Behinderung haben muss, denn er schafft es nicht auch nur ein Wort richtig abzuschreiben und ich muss ihn immer ein wenig zur Seite nehmen um zu versuchen, dass er wenigstens kleine Fortschritte macht. Diese Momente werden dann immer von den anderen für Rangeleien und ähnliches genutzt und weil ich vor Allem mit den Jungs arbeite, ist das nicht leicht...
Es macht mir aber Spaß und ich habe jetzt, ähnlich wie in Puyo schon viele Freunde gemacht.
Die Siedlung ist eigentlich illegal und deshalb gibt es nur begrenzt fließend Wasser, Strom und andere Sachen, die Häuser sind teilweise nur notdürftig zusammengepflastert. Sie wohnen direkt an einem Berghang, wenn der Fußball mal über die Linie hinausschießt, dann muss man immer viele Meter runterklettern um ihn aus irgendeinem Busch rauszufischen.
Von den Eltern sieht man nicht allzu viel, meistens arbeiten sie auf ihren Feldern, nur zur Weihnachtsfeier sind sie alle gekommen...
Wenn ich irgendwas vergessen haben sollte, was ich erwähnen wollte, werde ich das in irgendeinem späteren Blog eintrag sagen...
Annika beim Trösten eines kleinen Mädchens. Sie kann das relativ gut...
Hier sind die meisten der Älteren versammelt. Momentan arbeite ich fast ausschließlich mit den Jungs...
Ich muss die Kinder häufig solange drehen, bis ich nicht mehr weiß wo rechts und links sind. Aber einer will immer nochmal.

Montag, 8. März 2010

Puyo

Letztes Wochenende war ich mit dem Voluntariat in Puyo, um dort in einer kleinen Gemeinde zu arbeiten.
Wahrscheinlich werden sich jetzt 2Fragen für euch stellen: 1. Wo ist Puyo und 2. Welches Voluntariat?
Die Frage nach Puyo kann ich mit einem einfachen Link beantworten und es kurz beschreiben. Es ist die Hauptstadt der Provinz Pastaza, und liegt zwischen den Bergen und dem Regenwald. Das Klima ist daher relativ warm. Es gibt viel Wasser und Wasserfälle und in der Nähe gibt es einige Indianerdörfer, eines davon haben wir besucht um dort auszuhelfen. Die Indios waren Shuar-Indianer und denen wollten wir ein wenig Werte und Verhaltensweisen beibringen, wie zum Beispiel, dass sie ihre Kinder nicht schlagen sollen und dass man in der Gemeinschaft stärker ist.
Die 2. Frage werde ich in einem späteren Post beantworten, ich mach jedenfalls jeden Mittwoch bei einem Voluntariat mit...
Wir sind also um 6.45 Uhr morgens am Freitag gestartet, was ich fast verschlafen hätte. Das am Tag vorher georderte Taxi war schon wieder weg, als ich fertig war und deshalb hat mich mein Bruder gefahren. Wir haben uns vor einem Einkaufszentrum mit Neptali, dem "Chef" der ganzen Sache und den 3 Mädchen (Julia, Annika und Callie), die auch noch mitkommen wollten...
ich war 10min verspätet und dennoch noch der 2.
Wir sind ungefähr 10:30 in Banos angekommen, einer schönen kleinen Stadt, mit thermalquellen und Wasserfällen, wo wir einen kurzen Stop gemacht haben und dann sind wir weiter nach Puyo, um Sachen zu kaufen und zu essen.
Dann ging es zum Dorf, wo wir uns erstmal einwenig einquartiert haben und ich die Gegend einwenig kennengelernt habe.
Am nächsten Tag haben wir dann unsere Arbeit begonnen und mit den Jugendlichen ein paar Spiele gespielt und sie versucht zum nachdenken zu bringen, was nicht ganz so einfach war; Vielleicht war es auch nur schwer ihre Gedanken auszudrücken und so mussten Julia und ich die ersten Schritte machen, damit auch sie ihre Gedanken ausdrücken konnten.
Abends haben wir einen schönen Film gesehen, den Namen habe ich leider vergessen...
Am nächsten tag haben wir unsere Arbeit fortgesetzt und dann sind wir ein wenig Baden gegangen. Dadurch, dass ein Freund von mir, nicht erst zu einem Wasserfall gegangen ist, sondern gleich an der Badestelle gebadet hat, bin ich auch geblieben. Wir haben kleine Rennen, Synchron-Sprünge und ähnliches gemacht. Bei den Rennen habe ich natürlich gewonnen (war ja klar...^^)(Nein, ich bin nicht angeberisch... Ich doch nicht...). Er hat mir auch ein wenig von seiner zeit als Jäger erzählt, wie er (angeblich) fast von einem Jaguar angegriffen wurde und wie eine riesige Anakanda einmal eine Turbine verstopft hätte später (tot) mit einem Helikopter weggebracht wurde...
Später sind dann auch noch die anderen aufgetaucht und haben mitgebadet.
Am Abend haben wir dann noch ein wenig Fußball gespielt und danach habe ich noch eine kleine Nachtwanderung gemacht, in der Hoffnung eine straßenüberkreuzende Schlange zu finden. Ich habe leider bloß eine frisch überfahrene Schlange gefunden, da war ich wohl 5min zu spät:-(
Am nächsten tag ging es dann auch schon wieder zurück. Eine schöne Zeit, bei der ich einige Kontakte geknüpft habe...
Zwei meiner kleinen Freunde und ich...
Beim Spielen mit den Kindern
Jorge und ich beim Rückwärts-Salto-Synchronspringen...
Der Sangay, ein mehr oder minder aktiver Vulkan in der Ferne
Ein Mädchen mit einem kleinen Halsbandpekari als Haustier

Dienstag, 2. März 2010

Karneval

Ich lebe noch, keine Sorgen, ich bin nur etwas faul geworden...
Aber jetzt werde ich ein wenig berichten. Erstmal erzähle ich euch vom Karneval.
Karneval, wie in Brasilien soll es zwar auch in einigen Städten, wie Ambato geben, aber hier in Quito besteht Karneval hauptsächlich aus Wasserschlachten. Mir wurde vorher schon so einiges davon berichtet entsprechend groß war die Aufregung. Mir wurde erzählt, dass man früher den Kopf rausstecken konnte und schon nass gemacht wurde; wie sie (meine Mutter und meine Schwester) einmal Opfer, eines ganzen Busses voller wasserbomben-bewaffneten Leuten, geworden sind und in einigen Dörfern sollen sogar Eier, Mehl und Tinte benutzt werden...
Eigentlich geht das Spektakel erst am Samstag los, aber in der Schule darf man schon am Freitag anfangen (zumindest in meiner). Aber gesagt hat mir das keiner...
Kurz nach der 3. Stunde sind wir dann alle rausgegangen. Ich dachte erst, dass wir deutlich früher Pause bekämen, aber dann haben immer mehr Leute solche Schaumsprays rausgeholt und immer Leute kamen raus und alle haben alle angesprüht und es war ein Heidenspaß. Die Schaumsprays hatten ein ganz bisschen Farbe, aber durch die Mengen, die man abbekommen hat ist auch die Kleidung farbig geworden. Callie, der neuen Gringa auf meiner Schule (auch von Xplorer), haben sich sogar ihre blonden Haare grün gefärbt...
Die nächsten Tage war dann leider nicht ganz so viel los, wie erhofft, bis ich einfach mal ein paar Wasserbomben auf die Töchter unserer Kioskverkäuferin geworfen habe und sie "geantwortet" haben. Ich habe dann den Schlauch rausgeholt und es ist eine kleine Schlacht entstanden. Aber am Dienstag, dem letzten Tag Karnavals (übrigens genauso wie Montag schulfrei) kam erst das richtige Spiel. Ich war bei einem Freund zu Besuch um Karneval zu spielen und als ich dann zurückkam habe ich mich nur kurz für einen unangekündigten Angriff mit Schaum gerächt und daraus wurde dann, das ihre Schwestern Eimer mit Wasser gefüllt haben (aber mich nicht getroffen haben :-P) ich habe dann wieder den Schlauch rausgeholt und zurückgespritzt, während sie dann ein paar Jugendliche von weiter oben hinzugeholt haben. Ich war also da, mit der efektivsten Waffe, dem Schlauch, aber alleine gegen ca. 10 Leute. Immer wieder gab es stoßangriffe, die ich mit dem Wasserschlauch abwehren konnte, aber dann fingen einige an sich gegenseitig mit Eiern und Mehl einzuseifen. Und ich war dann auch bald dran. Gleich 4 ältere Jugendliche haben mich genommen und vollgeschmiert. Voll unfair!!!
Ich habe versucht mit dem Schlauch zu waschen, aber das Ei war so schön mit dem Mehl im Haar gemixt worden, dass ich es nicht geschafft habe. Und das Wasser aus dem Schlauch war sowas von a****kalt...
Kurz darauf bin ich dann ins Haus gegangen und habe mich 30minuten geduscht, gekämmt und Eierpampe aus den Haaren entfernt, aber dieses Erlebnis war es meiner Meinung nach wert...
Zum Glück hatte ich mich vorher umgezogen und war nur mit Badehose und Latschen rausgegangen, ich weiß nicht, ob das aus der Kleidung rausgegangen wäre...

Mittwoch, 27. Januar 2010

Otavalo

Und hier bin ich auch schon wieder...
Wer die letzten Einträge noch nicht gesehen hat, sollte damit erstmal anfangen, denn diesmal schreibe ich doch so einiges in relativ kurzer Zeit. Diesmal will ich von unserem Xplorer-Ausflug nach Otavalo berichten.
Otavalo ist eine Stadt, auf halbem Weg nach Ibarra (siehe früherer Eintrag) und ist bekannt dafür, dass es dort sehr viele Indigenas und auch einen farbenfrohen Indigena-Markt gibt. Ansonsten gibt es auch einige schöne Panoramen.
Vor ein paar Tagen sind übrigens 3 weitere Mädchen gekommen und da auch schon 2 wieder gegangen sind (Maggie und Grace) sind wir jetzt 10 Leute...Kurz nach 8 sind wir dann losgefahren. Wir sind in einem Kleinbus gefahren und auf der Hinfahrt haben wir erstmal die Neuen kennengelernt. Es sind zwei Amis und eine Hamburgerin. Wobei die Deutschen mit Anna (die neue Deutsche) geredet haben und Sidney, Elina und ich (ich gelte jetzt einfach mal nicht als Deutscher^^) haben uns mit den Amis angefreundet. Ich hatte die Neuen schon einmal vorher bei Xplorer gesehen und kennengelernt, aber nicht allzu gut. Aber was mir aufgefallen war, ist, dass ich mich sehr gut mit den Amis verstehe.
Also wir haben sie erstmal kennengelernt und durch Zufall (mehr oder weniger) haben wir bemerkt, dass wir alle MIKA-Fans sind. Ich habe hier bemerkt, wie genial ich MIKA doch finde und von Sidney wusste ich das auch schon. Aber, als dann auch noch Callie und Lauren (die neuen) auswendig mitgesungen haben, als wir meine MIKA-CD im Bus gehört haben, das fand ich dann doch sehr lustig. Dann sind wir erstmal frühstücken gegangen und dann auf den Markt. Ich habe mir die genialste Mütze, auf dem ganzen Markt für 2$ gekauft und noch ein T-Shirt. Aber auf die Mädchen aufzupassen, war echt schwierig, insbesondere Sidney hätte gerne den ganzen Markt leer gekauft...
Danach sind wir an einen Wasserfall gefahren, wo wir allerdings nur Fotos geschossen haben und nicht gebadet:-(
Und zum Schluss sind wir dann noch in ein Restaurant direkt an eineer Lagune gegangen.
Allzu viel gibt es nicht zu erzählen, aber die Busfahrten waren lustig. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch über dämliche Unfälle erzählt, die wir hatten oder erlebt haben. Zum Beispiel konnte jeder von seinen Erlebnissen mit Türen erzählen... Das war auch sehr viel Spaß. Ich versteh mich auf alle Fälle echt gut mit Callie und Lauren. Callie geht übrigens auch auf meine Schule, aber einen Kurs über mir...

Montag, 25. Januar 2010

Mathieu, der in den Dschungel ging...

Einigen kommt die obere Phrase vielleicht bekannt vor, ich habs ja auch geklaut... Eigentlich heißt es ja: George, der aus dem Dschungel kam, aber das trifft ja auf mich nicht ganz zu...
Denn nur ein paar Tage nach Neujahr bin ich nach Coca gefahren, auch in der Hoffnung vor Ort eine Dschungelreise organisiert zu bekommen. Ich hatte mir vorher in Quito schonmal Preise für Dschungelreisen angeguckt und war schon nicht mehr ganz so sicher, ob ich das machen könnte. Aber vor Ort ist sowas ja immer preiswerter und außerdem hat mein Vater hier wohl "Kontakte"...
Ich habe dann schnell ein paar Mails an meine Mutter geschrieben, dass ich wohl ein wenig Geld brauchen werde und dann am 5. Januar bin ich mit meinen Brüdern und Patty nach Coca aufgebrochen. Dieses Mal mit unserem eigenen Auto...
Und kurz vor Coca hat dann auch schon das erste Dschungelerlebnis die Straße überquert.
Ich weiß nicht, ob ich das schon Mal erwähnt habe, aber eine Sache, die ich schon
die ganze Zeit suche, aber noch nicht (lebendig) finden konnte, sind Schlangen...
Und siehe da, überquert gerade, kurz vor 20:00 Uhr eine etwa 2 Meter lange Abgottschlange, auch als Boa Constrictor bekannt, die Straße. Natürlich heißt das für mich: Aussteigen, Ganz nah ran und Fotos schießen. Dem Schwanz konnte ich mich einfach so nähern, da hatte sie nichts dagegen, aber an den Kopf durfte ich nicht zu nah ran... Ich habe es trotzdem gemacht, man möchte ja auch gute Fotos haben...
Also hat sie sich so ein wenig "zusammengerollt" und dann plötzlich blitzschnell ihren Kopf vorschnellen lassen !!!
Und diejenigen, die jetzt denken, dass sie mich gebissen, zerquetscht oder aufgefressen hat, die liegen ja Mal sowas von falsch... Sie ist vielleicht auf 50cm an mich herangekommen, aber so dumm bin ich auch nicht, mich einer ausgewachsenen Würgeschlange in Angriffsposition zu nähern. Zumindest nicht dem Kopf^^
Ich habe ehrlich mit dem Gedanken gespielt, mich von hinten anzunähern und dann so zu greifen, wie halt auch im Zoogeacht wird, aber ehrlich gesagt, sollte ich vielleicht erst im Zoo üben und außerdem will ich garnicht wissen, wie meine Brüder reagiert hätten. Anschiss wäre aber auf jeden Fall mitdabeigewesen...

Naja, nach dem wir die Schlange dann erstmal von der Straße gescheucht haben sind wir dann in Coca angekommen. Am nächsten Tag wollte ich meinen Vater dann mal auf so eine Dschungeltour ansprechen, als plötzlich Roberto ankam und meinte, iss schnell auf und packe deine Sachen. Um drei fährt ein Boot zu einer Lodge ab, dein Vater hats dir organisiert. Ich war erstmal erstaunt, dass alles schon organisiert war, aber was soll's. Ich hatte weder eine Ahnung, welche Lodge das Ziel ist, noch wie viel ich zu bezahlen habe, aber Koffer waren trotzdem blitzschnell gepackt. Nur mein Vater ließ sich Zeit und dann um 14:30 ist er endlich aufgetaucht. Was ein Glück, dass hier alles unpünktlich ist und wir bei dem Veranstalter auch erst eine halbe Stunde nach Ankommen gestartet sind. Ich habe dann, schon im Boot sitzend, erfahren, dass ich nichts zu bezahlen habe, da der Veranstalter ein Freund meines Vaters ist und mich freundlicherweise umsonst aufnimmt.
Die Fahrt hat etwa eine Stunde gedauert und dann ging es vom Rio Napo in den deutlich kleineren Rio Manduro, noch etwa 20min und dann kam die Yarina Lodge in Sicht. Als ich sie gesehen habe ist echt ein Traum in Erfüllung gegangen.
Ich war noch nicht einmal in mein Zimmer eingeteilt worden, da sind schon die ersten Tukane, Papageien und andere Vögel vorbeigeflogen.
Die Häuschen waren der Traum pur, fast hundert prozent Naturmaterialien, mit ultraweichem Bett, und ganz eindeutig dem wichtigsten, einem Mückennetz. Da kommt aber echt mal Dschungelgefühl auf. Außerdem hatte ich das Haus mit der besten Sicht auf die Futterplattform für Affen, einfach nur genial. Die Häuser hatten natürlich auch noch alle eine Hängematte. Ich war im Himmel...
Ich habe erstmal die Umgebung kennengelernt, dann noch eine Familie aus den USA, die am nächsten Tag auch schon wieder abfahren wollte.

Ich werde jetzt nicht jeden einzelnen Tag nacherzählen, da ich immerhin 8 Tage dort war, aber ich werde trotzdem noch so einiges erzählen.
Wie gesagt ist diese Familie abgereist und ich wurde dann erstmal in eine kleine Aufgabe einbezogen, ich sollte die Mückennetze an den Häusern säubern. Fenster gibt es nicht. Ich hatte nichts dagegen, immerhin wurde mir dieses Dschungel-Erlebnis praktisch geschenkt...
Die Arbeit war anstrengender, als erwartet, aber was solls.
Dann ist noch eine Gruppe älterer Amis gekommen, mit denen ich dann die nächsten Tage den Dschungel erkundet habe, weil sie einen Guide hatten und an Orte gefahren sind, wo ich nicht so leicht mit dem Kanu hingekommen wäre (starke Strömung).
Einer der 2 Guides war Quechua, also Einheimischer und hat so einiges über die Pflanzen erzählen können. So gibt es welche, die deinen Geist 7 Std. andere 2Tage vom Körper lösen, andere machen, das du nie wieder Kinder kriegen kannst und wieder andere haben leicht zugängliches Wasser in ihren Nüssen, was überlebenswichtig sein kann.

Dann sind auch sie wieder abgefahren und später an diesem Tag ist eine Multikulturelle Gruppe gekommen: Schweizer, Costa-Ricaner, Italiener und ein Hamburger aus der Wellingsbüttler Landstraße!!! Mit denen habe ich dann auch einiges unternommen und ich bin dann nach 8 Tagen, zusammen mit den anderen zurück nach Coca gefahren.
Während der ganzen Zeit habe ich diese unglaubliche Ruhe und Freiheit genossen, außerdem auch das Essen, das unglaublich gut geschmeckt hat. Ich weiß nicht, ob das der Koch war, oder ob es dadurch kommt, dass es endlich ein wenig Abwechslung vom alltäglichen Essen gab. Ich glaube, dass beides der Fall ist.
An einem Tag habe ich übrigens fast vollständig in meiner Hängematte gelegen und einfach NICHTS gemacht.
Ein anderes Mal bin ich bis zum Rio Napo gefahren, dort dann im Regenwald (ohne Weg!!) herumgelaufen und habe dort Affen beobachtet. Wenn jetzt jemand Angst hat, ich häte mich doch im Regenwald verlaufen können, dem soll nur gesagt sein, dass ich die ganze Zeit am Fluss langgelaufen bin und auch nicht sonderlich weit gelaufen bin, weil die Vegetation einfach zu dicht ist...
Außerdem war ich ganze 3x in der Nacht auf Kaimansuche.

Wahrscheinlich ist euch aufgefallen, dass der Tierpart ganz kurz gekommen ist, keine Sorge hier kommt er deutlich länger:
Man kann es zwar in etwa so ausdrücken, dass ich alles gesehen habe außer Kleinkatzen, Faultieren und Aras, aber ich werde doch eher das aufzählen, was ich gesehen habe, denn wenn ich das aufzähle, was ich nicht gesehen habe, dann wirkt das eher negativ, was diesem Erlebnis aber eindeutig nicht gerecht wird.
Also, wie gesagt gab es schon gleich zu Anfang eine große Boa. Außerdem habe ich auch noch Kaimane, Fluss- und Landschildkröten. Bei den Amphibien gab es Pfeilgiftfrösche, Ochsenfrösche und Aga-Kröten. Es gab auch wieder einige Vogelspinnen, Stabheuschrecken (für die ich echt ein Talent habe sie zu entdecken) und Riesen-Ameisen. Es gibt eine Art, die 24-Std.-Ameise, die dich teilweise sogar ohnmächtig werden lassen kann!!! Der Schmerz ihres Stiches dauert 24 Std. daher der Name.
Und bei den Vögeln gab es auch so einiges. Papageien und Tukane, Eisvögel und Reiher, Geier und Spechte und Highlights, wie den Lilientreter, Hokkohühner und Hoatzine.
Und die echten Highlights waren natürlich bei den Säugern: Es gab Tapire, Capybaras, Agutis, Pakas, Fledermäuse und ganz besonders interessant: 4 Affenarten (Totenkopfäffchen, Mönchsaffe, Goldmantel-Tamarin und Weißschwanz-Springaffe) und einen Nasenbären.
Zu einer der Affenarten (Mönchsaffe) meinte der Guide, es sei das erste Mal, dass er sie in dieser Gegend sehen würde und er ist immerhin schon 26 Jahre Guide! Ratet Mal, wer die Affen entdeckt hat... Na, kommt ihr drauf? Rischtisch: Ich wars...

Also alles in Allem war das das perfekte Erlebnis für mich.
Die Boa, die direkt vor usn die Straße überquert hat... Schon zum Angriff bereit
Der Blick vom Fluss auf das Restaurant der Lodge.
Christina, das halbzahme Tapir, dass sich sogar einmal bis ins Restaurant vorgetraut hat, wo das Bild entstanden ist... Sie war täglich da und ist dann ab und zu im Dschungel verschwunden...
Hier läuft Christina zwischen den Hütten herum. Wie man sieht sind sogar die Wände aus Bambus gemacht...
Das waren die Guides, Patricio und Denis, der Quechua ist.
Die Gruppe der älteren Amis und ein paar Schulkinder, die wir besucht haben.
Dieser Papagei konnte reden und zum Beispiel Hola und La Patita (Pfötchen) sagen.
Alle Häuser hatten Hängematten, was ich natürlich auch stark ausgenutzt habe.
Mönchsaffen: Man kann 3 Gesichter erkennen, wenn man genau hinschaut.

Dienstag, 19. Januar 2010

Weihnachten und Neujahr

So letztendlich habe ich mich wieder dazu durchgerungen, einen Blogeintrag zu schreiben. Wobei in letzter Zeit gab es dazu gar keine Möglichkeit, denn ich war in einer Regenwaldlodge und von dort hatte ich nicht vor an den Computer zu gehen. Davon abgesehen, dass es dort gar keine Computer gibt... Aber dazu gibts mehr in einem anderen Blogeintrag.

Also, ich kann mir vorstellen, dass viele von euch nichts sehnlicher gewartet haben, als auf diesen Blogeintrag, denn genau die beiden oben genannten Ereignisse sind wohl mit das Interessanteste in jedem Land. Aber was weihnachten angeht, muss ich euch mehr oder wewniger enttäuschen. Es gibt einiges, was typisch ist, aber allzu viel davon habe ich nicht erlebt...
Am Anfang, war es noch nicht sicher, ob ich vielleicht nach Coca fahren würde um dort Weihnachten zu feiern, aber im Endeffekt hat meine Mutter dann bei meiner Tante zugesagt, dass wir zu ihr kommen würden. Also nix mit Coca.
Also an Weihnachten sind wir dann zu Susi (Tante) gefahren um dort Pute (typisches Weihnachtsessen) zu essen und dann Karten zu spielen. Am nächsten Tag gab es dann noch mal Resteessen. Am 2. Weihnachtstag waren wir dann an einem Ort, wo Krippen aufgebaut waren und einige Tiere waren.
In einem so christlichen Land wie Ecuador hätte ich eigentlich einen Kirchgang erwartet, aber als ich dann gefragt habe, hieß dass sowieso niemand dahin geht, weil es immer am Abend ist, und man lieber mit der Familie ist...
Außerdem gibt es hier glaube ich auch diese Pastoren mit diesen lustigen Verkleidungen, die ein wenig an bunte ku-Klux-Klan-Kostüme errinnern (damit aber überhaupt nichts zu tun haben.) Allerdings haben wir die leider auch nicht gesehen. Ehrlich gesagt habe ich Weihnachten hier eher als langweilig gefunden. Unter anderem auch, weil geschenke auspacken auch noch warten musste. Eigentlich wird hier entweder schon am 24. abends oder am 25. morgens ausgepackt, aber meine Mutter hatte meinen Brüdern versprochen, auf sie zu warten, weil sie sich noch in Coca befunden haben...
Am 31. konnten wir sie dann endlich auspacken: ich selber habe 1 Hängematte, ein Portemonnaie, ein T-Shirt (Galapagos) und eine geniale hippie-hose.
Geschenkt habe ich: Meiner Mutter eine Kristallrose, weil sie auf Kristal steht und einen Stein-Blaufußtölpel von den Galapagos-Inseln; meiner Schwester ein paar Ohrringe aus Silber und einen kleinen Schlüsselanhänger; meinem Bruder Roberto eine Metallica-CD, weil er total auf die abfährt; meinem Bruder Fernando ein Kissen mit Smiley-Motiv, weil er (zumindest, wenn er in Quito ist) seeehhhr viel schläft;außerdem gab es noch für Lilli, Patty, Abuelita(Oma) und meinen Vater, genauso wie auch für die vorher genannten, eine Tafel/Schachtel Schokolade, teilweise direkt aus Deutschland, ansonsten, aber zumindest deutsch. Und außerdem habe ich noch ein paar Fotos entwickeln lassen und der gesamten Familie geschenkt.
Mein Bruder fernando als Kiko aus der Fernsehsendung
Ich mit der Weihnachtsfrau
Roberto, die schwangere Patty und meine Mutter vor dem Weihnachtsgeschenk von Steffi, meiner zukünftigen Gastnichte
Ihr könnt ja mal raten, welcher Part der Weihnachtsdeko das ist


Übrigens fällt mir gerade noch ein, dass ich ein paar Tage vor Weihnachten im Bosque (einkaufszentrum) Geschenke kaufen war, als es plötzlich eine Art Massenpanik gab und alle Leute aus dem Bosque gerannt sind. Die meisten hatten keine Ahnung was passiert war, aber mir wurden 2 Möglichkeiten genannt. Einige meinten es sei bloß ein Gastank im Esstrakt explodiert, andere meinten es gäbe einen Überfall... Nach späteren Recherchen hat sich das erste als wahr herausgestellt, und da der Tank wohl nicht sonderlich groß war konnten schon bald alle wieder einkaufen...



Und jetzt kommt noch der Part über Sylvester, der am gleichen Tag stattgefunden hat.
An Sylvester gibt es ebenfalls einige Traditionen. Zum einen wird das alte Jahr verbrannt, zum anderen bleibt natürlich eine Witwe übrig, die dann auf den Straßen tanzt und Geld verdient...
Allerdings in der anderen Reihenfolge, also erst ist die Witwe und dann stirbt das alte Jahr. Dennoch fange ich mit dem 2. Part an, denn der ist ein wenig kürzer. Also normalerweise kann man bereits eine Woche vorher bis zu Sylvester auf den Straßen "die alten Jahre" kaufen. Es werden Puppen verkauft, die entweder aussehen, wie niemand, oder aber, wie irgendwelche berühmte Personen oder Zeichentrickfiguren. Besonders häufig waren der Präsident Correa und Zeichentrickfiguren wie Bart Simpson, Spongebob etc. zu kaufen. Normalerweise macht aber mein Onkel Paul diese Puppe. Weil er aber dieses Jahr keine Ahnung hatte, wen oder was als Motiv zu nehmen hatten wir dann eine ökonomischen Puppe. Dazu wurde eine Schubkarre mit Zeitungspapier gefüllt, ein Stock reingesteckt und daran eine Maske befestigt. Dann wurde er verbrannt. Besonders nett fand ich es, als ich mal die Straße hochgeschaut habe und etwa alle 10m ein Feuer die Straße erleuchtet hat. Das Verbrennen hat übrigens direkt nach Mitternacht stattgefunden und der Countdown zum neuen Jahr fand per Radio statt... Danach sind alle wieder reingegangen und haben ein wenig getanzt. Fast alle waren verkleidet, besonders lustig waren Roberto, Patty und Fernando, die ein Trio aus dem fernsehen gebildet haben, die in einer Kindersendung spielen. Meine Mutter war ein Clown, meine Schwester als Catwoman...

Ich war als Witwe verkleidet. Allerdings als eher junge und hübsche Witwe. immerhin hatte ich in der Straße gut auszusehen, das bringt mehr Geld... glaub ich.
Also war ich da in der Straße mit meinem Cousin Sharon und einigen Bekannten von meiner Schwester und wir haben die Autofahrer ganz heiß gemacht... Mit sehr aufreizenden Tänzen und mit unseren sexy Kleidern. Ich war sehr fleißig und habe von 5cent bis 1$ alles gekriegt. Sogar peruanisches und kolumbianisches Geld, Kekse, Bonbons und eine Mango habe ich gekriegt... Im Endeffekt habe ich 30$ verdient, und auch einige lustige Kommentare gehört, wie "nächstes Jahr bis du ein wenig dicker" und "versprich mir mehr zu essen"...
Ich hatte mir einige Tänze und Posen ausgedacht, zum Beispiel fällt mir ein Centstück runter und beim Bücken danach konnten mir die Autofahrer FAST unter den Rock gucken...
Meine Verkleidung war insgesamt sehr lustig und "professionell". Ich hatte einen BH und darüber ein unglaublich kurzes Kleid. Ab und zu ist der BH zum Vorschein gekommen, aber ich wollte nicht, dass man mir unter den Rock gucken konnte und dazu musste ich das Kleid ein wenig runterziehen...
Dazu gab es eine schwarze Perücke mit so langem Haar, dass ich mich ohne Probleme hätte draufsetzen können. Ich war natürlich geschminkt und sah dadurch echt SEXY aus...
Und zu all dem kamen 9cm High-Heels, wobei auch durchaus 12cm und mehr drin sind...
Ich habe es die ganzen 3 Stunden in der Straße darauf ausgehalten und zwar auch richtig tanzend und so. Also wenn ich nochmal ein Mädchen über ihre Absätze klagen höre...

Natürlich gibt es Fotos von mir, aber nur auf Anfrage... Meine Mail dürftet ihr ja inzwischen wissen...