Mittwoch, 30. September 2009

Kirche, Altstadt und ein kranker Hund

Am Sonntag vor 2 Tagen war ich hier mal in der Kirche. Wie die meisten von euch sicherlich wissen bin ich eigentlich ungläubig, gehe folglich auch nicht wirklich oft in die Kirche, häufig finde ich es sogar schon langweilig mir irgendwelche Kirchen anzugucken. Meistens haben sie sowas... sowas... dunkles, unheimliches an sich. Überall wo man hinguckt sieht man irgendwelche dunklen Statuen mit seltsamen Blicken und häufig wird man auch an den Tod errinnert. Das ist nicht so mein Stil. Ich mag es deutlich mehr, wenn etwas hell, fröhlich und spaßig ist. Und das ist Kirche hier; ich möchte fast gläubig werden, um dieses Erlebnis jede Woche zu haben (Betonung auf "fast"). Als wir vor der Kirche ausgestiegen sind standen überall junge und mitteljunge Leute, eine echte Kirche war nicht zu erkennen. Deshalb habe ich erst gedacht, dass wir auf Lilli, die Freundin meines Gastbruders, die eigentlich schon zur Familie gehört, warten, da sie ganz in der Nähe wohnt. Außerdem hat man etwas peppigere Musik aus dem Hintergrund gehört, weshalb ich einfach dachte, dass hier eine Feier wäre.
Aber dann sind wir auf die Musikquelle zugegangen, es wurde immer lauter und dann wurde mir klar, dass wir auf die Kirche zugingen. Adam hatte das in seinem Blog echt gut beschrieben. Mit jedem Schritt wurde die Musik lauter, dann ging man in einen großen Raum, nicht sonderlich hoch und mit einfacher weißer Decke und es standen da ganz viele Leute in fast allen Altersklassen und haben zur Musik geklatscht, einige hatten auch ihre Arme in die Höhe ausgestreckt und sangen mit, was der Sänger vorne auf der Bühne sang. Seine Band bestehend aus einem jugendlichen Schlagzeuger, einer E-Gitarre, einem Keyboard, einem Saxofon (bzw. später einer Posaune und Trompete) und vier BackgroundsängerInnen hat irgendein Song über Gott geschmettert und dabei so gute Laune verbreitet, dass ich sie in Gedanken mit dem Wetter verglichen habe und dass sich das Wetter auf die Stimmung übertragen haben musste: Es war richtig, richtig sonnig mit ein paar kleinen Wolken, die perfekt zum ultrablauen Himmel gepasst haben.
Erstmal gab es also diese Musik, dann kam die Pastorin rein hat ein wenig aus der Bibel vorgelesen, bzw. erzählt und dann gab es wieder 2 Songs. Am Schluss wurde dann nocheinmal Werbung für eine Bibel-Enzyklopädie für den Computer gemacht, die meine Mutter sich dann auch gekauft hat... Alles wurde von Powerpoint begleitet: Die Songtexte, die Werbung und auch die Bibelzitate. Es wirkte insgesamt deutlich lockerer und ich habe auch mit meiner Fotokamera ein paar Videos gemacht, als der ganze Saal wieder eins der Lieder gesungen hat...

Am Nachmittag waren wir dann auch nochmal in der Altstadt, die ist eigentlich ganz nett und auch auf dem Panesillo-Hügel waren wir, dort, wo Quitos, vielleicht auch Ecuadors Wahrzeichen steht. Wir haben ein paar lustige Fotos gemacht und waren in einem Restaurant, wo ich Schweinerippchen gegessen habe; Die haben eigentlich echt gut geschmeckt...

Übrigens ist, nachdem gleich 2 Hunde verschwunden sind, auch noch der dritte krank geworden und musste am Tropf hängen und Medizin schlucken, die ihm nicht schmeckte...
Allerdings geht es ihm jetzt wieder gut, er hüpft überall herum und bellt auch gerne mal wieder seine Mutter an, warum weiß ich allerdings nicht^^
Die Statue vom Panesillo-Hügel
Eine schöne Cotopaxi-Aufnahme
Eins der verrückten Fotos, die wir gemacht haben
Diesen Hahn wollte ich am Anfang am liebsten umbringen, das scheint er bemerkt zu haben, denn jetzt ist er nicht mehr so nervig...
Der arme kleine Max, so haben wir ihn jetzt genannt...

Dienstag, 29. September 2009

Die kleinen Dinge des Lebens II

Wie ich (glaube ich) schon berichtet habe, führe ich hier regelmäßig Tagebuch, in dass ich bis vor kurzem noch eine Rubrik eingebaut habe, die "Fakten über Ecuador" hieß.
Und daraus werde ich euch jetzt mal ein wenig "vorlesen":
Es gibt überall Straßenhunde, aber sonst fast keine Tiere.
Opel heißt Chevrolet und hat statt des Blitzes ein Chevy-Kreuz im Kreis...
Es gibt praktisch keine Werbung mit Einheimischen, sondern nur mit europäisch Aussehenden.
Die Telefonleitungen sind hier an Masten und gehen überall hin; die sind hier irgendwie ohne jegliche Ordnung.
Die Sperlinge haben bunte Köpfe.
Vor jeder Mahlzeit gibt es erstmal Suppe.
Nicht ein Ecuadorianer kann meinen Namen aussprechen oder schreiben.
Milch gibt es ganz häufig in Tüten (also verschweißte Plastiktüten...)
Der Bus kostet pro Fahrt nur 13 cents.
Es gibt fast täglich einen neuen Saft [aber inzwischen kenne ich sie doch wohl fast alle]
Es gibt jeweils zwei verschiedene 1, 10, 25-cent und 1$-Stücke, bzw. den 1$ gibt es als Schein und als Münze...
Rußfilter sind bei vielen Autos noch unbekannt, was besonders unangenehm bei großen LKWs und Bussen unschön ist...
Sprachen werden hier kaum unterrichtet.
Die Lehrer-Schüler Beziehung ist viel lockerer, es wird des Öfteren umarmt, auf die Wange geküsst oder sich einfach angelehnt.
Es gibt bestimmt noch deutlich mehr, aber mehr habe ich nicht aufgeschrieben und fällt mir jetzt auch nicht ein...

Freitag, 25. September 2009

Die kleinen Dinge des Lebens

In diesem Blog-Eintrag werde ich ein wenig über die Kleinigkeiten berichten, die zwar eigentlich das Leben hier bestimmen, aber meistens zu normal wirken, als das man von ihnen berichten würde...
Am besten beschreibe ich den Tagesablauf in allen Einzelheiten, dann wisst ihr was ich für Kleinigkeiten meine:
Morgens um 6:30 klingelt mein Handy-Wecker mit dem Song "Bad Influence" von P!nk, der ist schön laut und ich habe immer das Gefühl das ganze Haus zu wecken, deshalb beeile ich mich ihn auszumachen, manchmal stelle ich auch nur auf "Snooze", wenn ich zu müde bin um aufzustehen (das ist normalerweise täglich der Fall), dann klingelt er 9 Minuten später nochmal. Das Spiel geht so lange, bis ich das Aufstehen einfach nicht weiter herauszögern kann (so gegen 7:00). Ich steh auf, gehe unter die Dusche, mit der ich jeden morgen aufs Neue kämpfen muss. Sie warm zu kriegen scheint wie Lotto spielen zu sein. Es gibt einen Trick zu für 5-10sek warm zu kriegen, aber dann wird sie wieder kalt. Bisher habe ich es glaube ich erst einmal geschafft, dass sie warm geblieben ist, wobei sie da sogar so heiß geworden ist, dass ich sie ausdrehen musste... Deshalb dusche ich meistens kalt bzw. es ist eigentlich schon fast lauwarm, aber das wirkt trotzdem noch kalt, wenn du in Deutschland immer bei 38°C duschst!
Jedenfalls ziehe ich dann je nach Schultag meine jeweilige Uniform an: Am Montag ist es die Parade-Uniform, am Dienstag und Donnerstag die Normale Uniform und am Mittwoch und Freitag die Sportuniform.
Ich steige die Treppen nach oben in die Küche, wo normalerweise schon jemand ist, der schon die Alarmanlage ausgeschaltet hat; Das war allerdings heute nicht der Fall (Rosita, die Haushaltshilfe ist anscheinend krank und Mama und Carolina, meine Schwester müssen nicht arbeiten und schlafen aus, was allerdings normalerweise so bis um 7:00Uhr heißt!). Jedenfalls ging heute plötzlich der Alarm los, so das ich sofort zum Schalter gelaufen bin, den Code eingegeben habe, den man braucht um sie auszumachen und dann habe ich ein wenig mit Mama geredet, die das natürlich lustig fand...
Dann gibt es ein Frühstück, das aus einer oder zwei Tassen Kakao einem Brötchen und/oder 2 der echt leckeren Keksen besteht. Inzwischen weiß Rosita, dass ich die Milch nicht so warm möchte, dass sich beim Abkühlen eine Haut bildet und dann mach ich mich auf den Weg zum Bus. Ich betätige einen Knopf, der die Gartentür öffnet und gehe durch die Küchentür nach draußen. Da der Weg von der Gartentür zur Straße, auf der der Bus fährt nur ungefähr 5 Meter beträgt sehe ich häufig Busse vorbeifahren, allerdings in die andere Richting. Meistens ist es so um 20 vor 8:00 und ich kriege den Bus. Gestern war ich allerdings zu spät und der Bus kam einfach nicht, da musste ich ein Taxi nehmen, was mich nur 1,10$ gekostet hat!
Jedenfalls nehme ich meistens diesen Bus, steige an einer großen Kreuzung um und teige dann 5 vor 8:00 und ungefähr 200m von der Schule entfernt aus.
In der Schule gibt es dann morgens einen Appell, bei dem jede Klasse in jeweils 2 Reihen steht, Mädchen und Jungs werden da nämlich getrennt. Wir müssen der Größe nach da stehen, der Kleinste natürlich vorne. Ich bin der Zweit- oder Drittgrößte meiner Klasse, was ich besonders deshalb lustig finde, weil das nicht auch nur in Ansätzen das Gleiche in Deutschland ist, dort bin ich wohl eher der zweit- oder drittkleinste (nagut auch nicht ganz).
Dann kriegen wir zu hören worauf wir zu achten haben, insbesondere, dass wir nicht mit Grippe in die Schule kommen.
Dann gehen wir in die Klasse. Meine Klasse besteht aus 19 Schülern, davon 6 Mädchen.
Dann gibt es Unterricht, über den ich schon ein wenig berichtet habe. Der Sportunterricht besteht fast ausschließlich aus Krafttraining und deren Englisch-Niveau hier ist sowas von niedrig, dass ich Angst habe mein Englisch zu verlernen.
Hier müssen die Lehrer die Klassenräume wechseln und zwar für jedes Fach. Nur für Sport nicht, der findet draußen statt.
Nach der Schule laufe ich wieder runter zur Straße, wo ich jedes Mal den Bus sehe, wie er mir vor der Nase wegfährt. Wahrscheinlich winkt mir der Busfahrer auch noch zu und lacht sich kaputt, dass ich diesen Bus nie schaffe. Das ist aber nicht so schlimm, weil ungefähr alle 2 Min ein Bus vorbeikommt, die übrigens hier keine festen Haltestellen haben, sondern nur eine feste Strecke und die Leute dort auf der Strecke aufpicken und absetzen, wo sie es wünschen (oder sollte ich besser sagen, abwerfen? Denn manchmal mögen es die Busfahrer lieber, wenn man in der (verlangsamten)Fahrt abspringt...)
Jedenfalls komme ich zurück nach Hause, wo ich bis jetzt noch immer klingeln muss, sage, wer vor der Tür steht (ich^^) und dann komme ich ins Haus. Normalerweise begrüße ich meine Mutter mit einem Kuss auf die Wange, wie das hier üblich ist.
Die Begrüßung von Frau-Frau und Mann-Frau ist ein Kuss auf die Wange, von Mann-Mann ist ein Handschlag...
Ich komme dann ins Haus gehe runter wo ich meinen Ranzen abwerfe, mich umziehe, so dass ich wieder ganz normal aussehe, also mit ganz normaler Kleidung.
Dann wird Mittag gegessen. Erst gibt es eine Suppe, dann ein Hauptgericht in dem eigentlich immer Reis, Fleisch und ein wenig Gemüse dabei sind, mit einem Saft, der täglich wechselt. Unser Esstisch ist direkt an einem Fenster, von dem aus man eine Supersicht auf Quito und die dahinter liegenden Berge hat, allerdings war diese Sicht heute eingeschränkt und die Berge waren alle total vernebelt...
Dann sind die Hausaufgaben dran und entweder ich gehe an mein Notebook, wir machen irgendetwas gemeinsam oder ich bin in meinem Zimmer und mache irgendetwas, was gerade ansteht.
Am Abend wird dann "Cafecito" getrunken. Dazu gibt es ein Brötchen, die hier übrigens sehr gut schmecken. Die Brötchen und meistens auch die Milch muss ich vorher in einem kleinen Kiosk, ungefähr 10m entfernt kaufen gehen. Während der Mahlzeiten wird fast immer fernsehen geguckt, zumindest ist er immer an, selbst wenn man die ganze Zeit nur mit anderen spricht und gar nicht auf den Fernseher achtet...
Normalerweise gehe ich dann auch ins Bett, obwohl es gerade mal so um 20:00/21:00 Uhr ist. Es wird hier nämlich schon um 18:30 dunkel und irgendwie macht das auch früher müde...
So, ich geh dann jetzt auch mal ins Bett...

Montag, 21. September 2009

Ein Ereignis jagt das Andere

Die letzten Tage, insbesondere das letzte Wochenende waren echt der Hammer. In der Schule konnten wir letzten Freitag für 25 cents ohne Uniform kommen, dann habe ich meine kolibris 2 und 3 über den Schulhof fliegen sehen. Ich freunde mich immer mehr mit den Leuten aus meiner Klasse an und gehöre jetzt auch schon immer mehr zur Klassengemeinschaft.
Mit Xplorer waren wir Austauschschüler unser Censo besorgen, ein Papier, das uns genehmigt hier zu leben und, das wir als Personalausweis benutzen können.
Nachher kam eine Spanischlehrerin zu Xplorer, die angeboten hat, dass wir halt neben der Schule noch bei ihr Spanisch lernen. Allerdings finde ich den Preis von 7$ die Stunde bei 4 Stunden die Woche ganz schön hoch und ich glaube, dass ich auch so Spanisch lernen werde. Es kam noch eine Psychologin, die Bilder hat malen lassen und uns diese dann beschreiben hat lassen. Was genau ihr das gebracht hat weiß ich nicht, aber es war ganz lustig.
Mit den Mädchen (sind ja alles nur Mädchen) verstehe ich mich ganz gut und wir haben relativ viel geplaudert.

Am Wochenende ist sogar noch deutlich mehr passiert, ich habe das Gefühl, dass es sich dabei um das ereignisreichste Wochenende meines Lebens handelt.
Erstmal fing der Tag mit einem Ausflug von Xplorer zum Teleferico, der höchsten Seilbahn der Welt, die uns auf 4100m Höhe gebracht hat. Wir wurden vor unserem Ausflug gewarnt, dass es oben kalt sein soll, deshalb kamen einige mit Mütze, Schal, Handschuhen und 3 Jacken an. Ich hatte dagegen nur eine 3/4 Hose, ein T-Shirt und im Rucksack eine Jacke, allerdings keine sehr dicke... Und ich hatte keine Probleme.
Ich habe ein wenig gefilmt, fotografiert und ich verstehe mich von Mal zu Mal besser mit den Mädchen. Dann sind wir wieder runtergefahren, wo ein kleiner Vergnügungspark war. Die meisten Mädchen und ich haben die Achterbahn, den "Thunder" und Autoscooter wahrgenommen und Sidney und ich sind dann auch noch in einer Bungeekugel durch die Luft geflogen. Das war zwar teuer, aber ultraviel Spaß...
Sidney ist so ziemlich das lustigste Mädchen, dass ich kenne und mit ihr verstehe ich mich prima.
Direkt danach hatte ich zuhause einen Termin. Es gab eine Babyshower. Das ist eine Party, die eine Woche vor der Geburt eines Babys ansteht und zu der normalerweise nur Frauen kommen... Ich war allerdings als Showact gebucht, als Ententanz tanzende Ente... Bevor die Feier allerdings richtig losgehen konnte waren plötzlich Will und Toti weg. nach einer größeren Suchaktion sind sie dann plötzlich wieder aufgetaucht...
Die Feier war anscheinend ganz lustig, da ich aber nur ein Showact war war ich nicht bei der gesamten Feier mit dabei, sondern auch viel vor dem Computer, wo ich Fabi endlich mal bei Skype angetroffen habe. Es scheint ihm ganz gut zu gehen, er spielt jetzt auch noch Football und anscheinend scheinen ihn alle, insbesondere die Cheerleader zu mögen^^ Jedenfalls haben sie bei seinem ersten Spiel 50:0 gewonnen.
Dann musste ich tanzen, was echt lustig war. Am Abend, als dann alles vorbei war war Will plötzlich wieder weg und ist bis heute nicht wiedergekommen oder wiedergefunden worden...
Gestern wurde ich mit lautem Klopfen an meiner Tür geweckt, welches allerdings wunderbar in meine Träume passte. Wir wollten in den Gebirgswald fahren, eigentlich um in einem Forellensee Forellen zu fangen, aber im Endeffekt haben wir eine Seilbahn genommen um in den Wald auf einem der Berge zu kommen und dort habe ich einige interessante Tiere und Pflanzen gesehen und fotografiert. Nachher haben wir noch schnell ein paar Fische geangelt, eigentlich eher gekauft, denn DAS war kein Angeln. Die waren schneller gefangen, abgehakt!
Wir haben dann jedenfalls nachher nochmal Forelle gegessen und sind dann wieder zurück nach Hause.
Gestern im Teleferico vom Gebirgswald
Ein komischer Vogel...
Die Bungeekugel war hammer
Im Thunder waren fast alle...
Das ist unsere Austauschgruppe
Übrigens, das ist von Dienstag bis Freitag meine Schuluniform...

Einer von vielen Schmetterlingen hier
Ihr werdets nicht glauben, aber das ist eine Spinne...
Der Baum hatte die coolste Form der Welt^^

Dienstag, 15. September 2009

Vermisst: Wer hat diesen Hund gesehen?

Hat irgendjemand diesen Hund gesehen?

Seit Samstag ist dieser Hund spurlos verschwunden!
Nach Zeugenaussagen soll er von er einen wilden Jagd auf einen großen Pick-Up nicht wiedergekehrt sein.

Da die Wahrscheinlichkeit ihn wiederzufinden leider ziemlich niedrig ist können wir nur hoffen, dass er in guten Händen gelandet ist...

Ansonsten geht es mir immer noch gut, ich beginne mich auch ans Essen zu gewöhnen...
Gestern habe ich zum 1. Mal wieder mit Freunden und Familie geskyped. Scheint ja noch alles im Lot zu sein bei euch.
Inzwischen kenne ich ziemlich alle Familienmitglieder, abgesehen vom Vater, der aber sowieso getrennt von meiner Gastmutter lebt...
Auch die Schule wird immer vertrauter. Ich befreunde mich im Moment mit den meisten aus der Klasse. Aber die Hausaufgabe, die sie heute bekommen haben ist echt genial: Findet heraus, was Geografie ist!!!

Die Umgebung lerne ich auch kennen: Heute war ich bei Supermaxi, einem großen Einkaufszentrum, ungefähr wie ein ALDI bei uns, nur halt viel größer. Ich habe jetzt meine ecuadorianische SIM. Ich bin jetzt für euch also nicht mehr per Handy erreichbar, auch wenn ich nicht wüsste, was ihr von mir wollen solltet.

Im Haushalt übernehme ich auch langsam einige Aufgaben. Morgens hole ich Brötchen und alle 2-3 Tage entferne ich die Hundescheiße aus dem Garten...
Beim Autowaschen helfe ich auch...

Gestern habe ich übrigens meinen 1. Kolibri gesehen:

Samstag, 12. September 2009

Angekommen und eingelebt

Ersteinmal entschuldige ich mich dafür, dass ich in letzter Zeit nichts geschrieben habe, aber ich denke, dass wird sich demnächst ändern...
Ich bin jetzt hier endgültig angekommen, Koffer sind fertig ausgepackt, Schule hat begonnen, den Tagesablauf kenne ich jetzt ziemlich genau und so langsam beginne ich das deutsche Essen zu vermissen... Morgens gibt es einen Becher heißer Milch, in den entweder Kaffee oder Kakao rein kommt. Dazu immer einen Saft. Und bisher war es täglich ein neuer Saft... Einige mag ich, andere nicht so... Dann gibt es noch ein Brötchen, zu dem man einen Käse essen kann, der aber nicht mein Lieblingskäse ist^^
Wer will kriegt noch eine Schale mit Joghurt und kleingeschnittenem Apfel.
Mittags gibt es eine Suppe und zwar auch täglich eine neue und dann das Hauptgericht, dass meistens Reis, Fleisch, Mais und Salat beinhaltet. Getrunken wird wieder Saft. Abends gibt es dann wieder Brot mit Kakao oder Milchkaffee.
Auch wenn das auf den ersten Blick nicht allzu anders aussieht, als bei euch in Deutschland, ist das auf die Dauer doch recht eintönig...
Die Schule hat wie gesagt auch schon angefangen: Um 6:00 Uhr klingelt mein Wecker, 10 Sekunden später beginnt ein Hahn nebenan zu krähen, bis ich so genervt bin, dass ich ihn am Liebsten umbringen möchte und aus dem Bett steige, frühstücke, dusche, meine Schuluniform anziehe und mit dem Bus in die Schule fahre (nur 13 cent pro Fahrt!!!). Die ist nicht einmal 15 Minuten weg und beginnt ebenfalls um 8:00 Uhr. Sie endet täglich um 14:00 Uhr, obwohl sie täglich aus 8 Schulstunden besteht. Der Unterschied ist, dass eine Schulstunde nur 40 Minuten lang ist und es keine 5-Minutenpausen gibt. Dafür gibt es eine 30- und eine 10-Minuten Pause nach der 4. und nach der 6. Stunde. Der Stundenplan ist allerdings ganz anders, als wir ihn kennen. Es gibt die Fächer Mathe, Englisch, Physik, Chemie, Bio, Informatik, Sport wie bei uns, was wir in Deutschland allerdings nicht haben sind Literatur, Geometrie (als eigenes Fach), Kunstgeschichte, Forschung, Sozialkunde und ein Fach, dass Realidad Nacional heißt, worunter ich mir bisher aber noch nichts vorstellen kann...
Was es bei uns in Deutschland allerdings gibt, was es hier nicht gibt sind vor allem Sprachen: Wir haben Französisch/Latein, Spanisch, Deutsch und Englisch, während diese Schule nur Englisch hat, weil sie eine 2-sprachige Schule ist^^ Deren Niveau, 2 Jahre vor dem Abi ist allerdings ziemlich niedrig: Viele sagen "I have 16 years" und am besten hat mir noch gefallen: "I have two brothers, one boy and one girl" Hier ist nämlich Geschwister gleichzusetzen mit Brüder^^
Übrigens, wer hier am Tag, an dem man Sport hat, nicht die richtige Uniform trägt, der wird mit 20 Liegestütz, die teilweise mehrere Sekunden gehalten werden müssen und einem anschließenden Sprint bestraft. Ich wüsste zu Hause einige Leute, die das nicht so ganz schaffen würden^^ Aber ich hab es jedenfalls durchgehalten...
Die Schule ist äußerst klein (~200 Schüler). Insbesondere die beiden Estebans und Manuel sind sehr nett zu mir.
Nachmittags spiele ich normalerweise ein paar Partien Tischtennis mit jemandem aus der Familie und demnächst möchte ich auch noch mit Schwimmen, vielleicht auch Tennis anfangen.
Ich habe jetzt angefangen abends eine Art Tagebuch zu schreiben, ich meine, dieses Jahr ist doch schon etwas Besonderes.
Übrigens ich hätte nichts gegen einige Unterhaltungen per Skype oder MSN mit euch( E-Mail geht auch), in nächster Zeit werde ich bestimmt auch öfters dort anzutreffen sein. Wer mich noch nicht als Kontakt hat, der kann mir ja eine Mail schreiben, an mathieu-hh_at_web.de (Das _at_ wird natürlich als @ geschrieben, ich will nur Spam-Robots vorbeugen...)

Die Gastfamilie hat 4 Schäferhunde, 2 sind noch Welpen.

Ich war gleich am 2. Tag auf 4.100m Höhe.

Dort auf 4.100m bei Nacht ist es ganz schön kalt...

Das Auto, des Freundes, meiner Gastschwester ist ein rieiger Ford Pick-Up.Da müsste jemand danebenstehen, damit ihr euch vorstellen könnt, wie groß der ist. Aber hier in Ecuador fahren ganz viele so große Autos herum...

Montag, 7. September 2009

Hoeher, weiter, mehr

Ich bin jetzt angekommen, in Ecuador, in Quito, in meiner Gastfamilie...
Es läuft bisher alles super und ich habe schon äusserst viel erlebt: Ich war am Äquator, auf 4100 Meter Höhe und kenne jetzt schon mehr Familienmitglieder, als ich in Frankreich und Deutschland zusammen habe... und das alles nach gerade mal 2 Tagen.
Das Wetter war bisher super, es gab noch keinmal Regen, das unangenehmste ist die Kälte, die bei Einbruch der Dunkelheit aufkommt... Und es wird hier echt früh dunkel: Um 18:30 fängt es an!
Die Gastfamilie ist total nett und insbesondere mit meiner Gastschwester, ihrem Freund und mit Tanja, einer anderen deutschen, die im Moment bei meiner Gastfamilie wohnt, aber am Donnerstag wieder abreist, unternehme ich relativ viel. Gleich muss ich zu Xplorer, die wollen uns dort begrüssen.
Über Ecuador gibt es sonst nur zu sagen, dass es überall Hunde auf den Strassen gibt, jedes Auto ultrasensible Alarmanlagen hat und das Quito die längste Stadt ist, die ich je gesehen habe.
Meine Gastfamilie hat übrigens auch Hunde, 2 grosse Schäferhunde und 2 Welpen. Insbesondere die grossen scheinen meine Latschen zu lieben, meine Hände sind auch der Knüller und als Staub- bzw. Haarfänger bin ich auch ganz nützlich. Die Welpen sind zwar total süss, aber sie haben auch schon ähnliche verhaltensweisen, wie ihre Eltern... Übrigens, meine Gastfamilie möchte sie verkaufen, hat jemand Interesse?

Dienstag, 1. September 2009

Ich packe meine Koffer und da kommt rein...

nicht mehr sehr viel, denn eigentlich sind sie schon gepackt... Es fehlen nur noch einige Kleinigkeiten. Ich bin auch schon bereit und erwarte meine Abreise schon sehnsüchtig.
Fabian und Melli sind schon fleißig am bloggen und es scheint ihnen soweit echt gut zu gehen. Falls es möglich ist, werde ich versuchen am Donnerstag noch einmal in die Schule zu gehen und mich nochmal zu verabschieden, obwohl das jetzt eigentlich schon oft genug passiert sein müsste^^
Neulich war Tronjes (Ich habe ihn bisher fast nur Tronsch genannt, Tronje ist aber irgendwie besser...) Überraschungs-Abschiedsfeier, von der er nichts wusste und wo unter anderem sogar 2 Lehrer dabei waren xD

Was mich persönlich interessieren würde, ist, wer meinen Blog so besucht... Es scheinen ja doch gar nicht so wenige Leute zu sein. Vielleicht könnt ihr mir ja mal einen Kommentar schreiben und euch nennen, wer irgendwie wegen Datenschutz Angst hat oder so, der kann ja dann irgendetwas schreiben, was mich erkennen lässt wer es ist...

P.S. Ihr müsst euch unbedingt Adams Blog anschauen. Es ist zwar alles auf Englisch, allerdings hat er einen so genialen Erzählstil, dass ich mir immer wieder wünsche das auch zu können. Besonders gefallen hat mir der Januareintrag "The happiest day of my life"