Mittwoch, 2. Juni 2010

Mindo, die 4.

Letztes Wochenende waren wieder Fernando und Lilli bei uns im Haus. Ich war natürlich mal wieder auf der Suche nach etwas, was ich unternehmen könnte und da haben sie vorgeschlagen, wir könnten doch nach Mindo gehen. Also haben wir schnell Sachen gepackt und sind kurz vor der Abenddämmerung am Samstag losgefahren. Warum wir erst so spät gestartet sind weiß ich nicht, aber man startet hier generell immer später als geplant. Etwa 2 Stunden später, als es schon längst dunkel war sind wir in Mindo angekommen, wo grade irgendeine Party im „Stadtzentrum“ gefeiert wurde.
Wir haben uns auf die Suche nach einer Unterkunft begeben und nach etwa einer Stunde so ziemlich die letzten beiden Zimmer in Mindo zu einem bezahlbaren Preis gefunden. Und das in der Touristenmetropole Mindo, wo jedes 2. Haus ein Hostel ist… Aber der Montag war ein Feiertag und so hatten sich wahrscheinlich viele gedacht ein wenig Urlaub im eigenen Land zu machen.
Wir haben noch einen kurzen Nachtrundgang gemacht und ich habe mir ein T-Shirt gekauft aber ansonsten gab es von diesem Tag nichts zu erzählen. Mit Fernando und Lilli hatte ich ausgemacht, dass ich morgen noch vor der Dämmerung rausgehen würde um Vögel zu suchen.
In der Nacht konnte ich so gut wie gar nicht schlafen, den Grund kenne ich nicht, jedenfalls bin ich dann um 4:00 Uhr aufgestanden und habe mich fertig gemacht um rauszugehen. Es war noch stockdunkel und meine relativ neue Super-Taschenlampe hat mir gute Dienste geleistet. Bis ungefähr um 5:00 Uhr habe ich allerdings fast nichts gesehen. Ein riesiger Nachtfalter mit sehr stark reflektierenden Augen war das einzige was mir bis dahin begegnet war. Dann bin ich dem 1. Menschen über den Weg gelaufen und kurz darauf sah ich ein Paar Augen in einem kleinen Bach schwimmen. Wahrscheinlich irgendein Reptil, ich denke ein Basilisk.
Um 5:30 Uhr bin ich dann einem Vogel-Guide aus der Region über den Weg gelaufen und nach einem kurzen Plausch sind wir dann wieder getrennte Wege gegangen. Noch 2-mal bin ich über leuchtende Augen „gestolpert“, die beide Male zu Ziegenmelkern gehört haben.
Um 6:00 Uhr begann es dann langsam heller zu werden und ich war bereits auf dem Weg zum Canopy, von dem ich euch schon einmal berichtet habe. Dort gibt es jedenfalls ein paar Futterstellen. Ich habe die ersten Vögel zwitschern hören und dann sah ich eine Eule auf einem Zaunpfahl sitzen, nur die Umrisse waren richtig zu sehen durch den aufkommenden Nebel.
Die Vögel wurden immer mehr und lauter und als ich oben angekommen war ging es dann endlich richtig los. Ein großer Schwarm (kann man das bei Vögeln sagen? Ich vergess echt noch alles Deutsch…) beschäftigte mich bis 8:30 Uhr, dann war das Vogelgucken auch schon vorbei und ich machte mich auf den Rückweg, um gemeinsam mit meinem Bruder und seiner Verlobten frühstücken können. Ein Taxi hat mich dann nach unten mitgenommen, kam bloß leider ein wenig zu früh, denn ich war grade auf eine Gruppe von mindestens 7 Tukanen gestoßen und hätte nichts dagegen gehabt ein wenig mehr Zeit bei denen zu verbringen.
Das Frühstück war sehr lecker mit einem Hausgemachten Früchtejoghurt, in dem echt alles Fruchtiges drin war, was man sich vorstellen kann. Ich habe Spiegelei probiert, nachdem ich neulich entdeckt habe, dass gekochtes Ei doch essbar ist, aber mir war schnell klar, dass das nicht mein Fall ist.
Dann sind wir gemeinsam zum Mariposario gefahren, so dass ich jetzt schon zum 3. Mal drin war. Wenigstens hatten sie es ein wenig ausgebaut und es gab noch ein paar mehr Arten als vorher und nachdem wir wieder draußen waren haben Lilli und Fer gefragt, ob man denn Schmetterlinge bekommen könnte und sie dann auf ihrer Heirat freilassen könnte. Das wurde dann auch geregelt und ich bin mir sicher, dass das einen coolen Effekt auf der Heirat geben wird…
Als nächster Programmpunkt stand Tubing auf der Liste. Das ist eine Art Wellenreiten auf Autoschläuchen sitzend. Der Rio Mindo ist ein wildfließender Fluss mit vielen Stromschnellen und die reitet man dann runter. Insgesamt war es sehr lustig und kurzweilig, aber nicht so spannend wie ich mir Rafting vorstelle. Macht nichts, hat trotzdem viel Spaß gemacht. Der Ausflug nach Mindo war damit allerdings leider auch schon vorbei.
Und schon wieder im Mariposario
Sicher ausgestattet konnte nix passieren, ist auch nicht
So sieht dann Tubing aus, man fährt den Fluss runter (Da oben links sieht man das...)

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