Montag, 23. August 2010

Cuyabeno Nationalpark

Nachdem ich meine Eltern vom Flughafen abholen wollte, sie aber leider irgendwie verpasst habe und sie ien wenig Quito und den Panecillo kennengelernt haben und noch einmal faszinierende Wolkenspiele und den Cotopaxi vom Teleferico aus beobachtet haben, ging die große Rundreise durch Ecuador los.
Als erste Station stand der Cuyabeno Nationalpark auf dem Plan. Einer meiner Freunde hatte ihn mir heiß empfohlen und durch Zufall hatte auch das Hotel meiner Eltern ein Angebot für eine Lodge dort.
Und so ging es dann im Nachtbus nach Lago Agrio, wo uns unser Guide aufgepickt hat. Kurz darauf saßen wir in einem Kanu, auf dem Weg tief in den Dschungel.
Schnell fanden wir die ersten Affen, kurz darauf 2 weitere Arten und diverse interessante Vögel. Auch unsere 1. (Baby-)Anakonda lag auf einem Ast und unter einer Regenwald-Boa sind wir durchgefahren.
2 STunden später waren wir letzendlich da und wurden in unsere Quartiere eingewiesen... Die Zimmerwände waren oben nicht ans Dach angebunden, so das ständig frische Luft reinkam, aber auch diverse Insekten. Zum Glück kein Problem für mich und meine Eltern. Über den Betten hingen Mückennetze, wie ich das schon von Yarina Lodge kannte, aber neu für mich waren die Kerzen, die bei Nacht für Licht sorgen mussten.
Aber ehrlich gesagt wollte ich nach dem Ausräumen unserer Sachen, so schnell wie möglich wieder raus, die Umgebung erkunden.
Später sind wir dann mit unserer "Reisegruppe" aufgebrochen, den Sonnenuntergang zu bestaunen, wurden aber von einem sehr großen Trupp aufgehalten und haben ihn deshalb verpasst. Danach war eine Nachtwanderung angesetzt. Aus welchen Gründen auch immer, habe ich 70% der Tiere entdeckt, der Guide hat nicht übertrieben gut gearbeitet. Es gab ein paar interessante Tiere, wie Riesengrillen, Vogelspinnen und die furchterregnde Geißelspinne.

Am nächsten Morgen sind wir zu einer Siona-Gemeinde gefahren und haben auf dem Weg dorthin mehrmals für Tukane, eine 2,5m-Anakonda und andere interessante Tiere gestoppt, meistens Vögel.
Bevor bei der Gemeinde ankamen haben wir noch einen kurzen Kurs in Pflanzenkunde gehabt und gelernt, womit man Zähne putzen kann und in welchen Nüssen leckere Maden leben. Sie waren nicht so groß wie die, die ich vorher bereits gegessen hatte und schmeckten nach Kokosmilch, aber die anderen, größeren hatten mir besser geschmeckt.
Bei den Sionas angekommen wurde uns gezeigt, wie man eine Yucca reibt und den Saft dann aus dem geriebenen rauspresst.
Nach einem unglaublich leckeren^^ Essen mit ganz viel Reis (Ich liebe es!) haben die 2 "Reisegruppen" gemeinsam mit den Sionas gegeneinander Fußball gespielt. Wir haben verloren auch wegen einer unglücklichen Aktion von mir, wo ich so angeschossen wurde, dass der Ball unglücklich zurückkam... Ich war noch nie der beste im Fußball.
Jedenfalls ging es danach noch zu einem der wichtigsten Shamanen der ganzen Region, der uns eine Demonstration seiner Künste gezeigt hat und recht interessante Dinge über Heilungen und Pflanzen erzählt hat...
Die Rückfahrt hielt 2 Aras und eine weitere Anakonda für uns bereit. Am Abend wurde dann unter Vogelspinnen gegessen, die es sich über uns im Dach eingerichtet hatten. Relativ spät abends habe ich 5 Stück gezählt!!!
Am nächsten Morgen sind wir im Nebel den Fluss entlanggeglitten und haben die Stimmung genossen. Wenn ich jetzt in diesen Blog irgendwelche Emotionen beschreibe, wird der aus allen Nähten platzen, denn es gab so viele Momente im Regenwald und auch vorher und nachher, die ich so dermaßen toll fand, dass ich sie euch gar nicht beschreiben kann. Dieser morgen war einer davon.
Danach gab es eine Waldwanderung, bei der uns eigenartige Frösche über den Weg gelaufen sind und wir Fledermäuse an Bäumen aufgestöbert haben. Ein paar wenige Vögel haben Euphorie in mir geweckt, eine Liane, die wir als Schaukel benutzt haben ist bei mir leider von ihrer üblichen "Laufbahn" abgewichen und ich bin mit dem einzigen Baum, der halbwegs im Umfeld stand zusammengestoßen. Warum passiert auch immer mir das...
Den Nachmittag habe ich damit verbracht die Schmetterlinge, die sich um unsere Lodge getummelt haben, zu fotografieren. Einfach nur unglaublich diese Farben, dabei habe ich nicht einmal ein vernünftiges Bild von einem Morpho hingekriegt.
Während meine Mutter entspannt hat, habe ich meinen Vater dazugebracht, mit mir den Fluss entlang zu paddeln. Die Hitze war fast unerträglich und die Strömung, gegen die wir ankämpfen mussten war auch nicht grade nützlich. Nach einer Stunde sind wir also wieder zurückgewesen um mit dem nächsten Programmpunkt weiterzumachen. Zum einen haben wir die unglaubliche Natur genossen, wo Bäume im spiegelglatten Wasser standen und perfekt gespiegelt wurden. Leider sind die meisten meiner Fotos ein wenig abschüssig geworden, da ich erst lernen musste meine Kamera richtig zu halten und zu bedienen. Danach haben wir uns im Piranha-Angeln versucht und am 3. Platz habe ich dann endlich meine Ehre als Angler gewahrt und tatsächlich einen gefangen. Als einziger auf dem Boot. Am nächsten Tag wollten wir einen neuen Versuch starten, jetzt wollten wir erstmal den Sonnenuntergang beobachten. Dieses Mal waren wir rechtzeitig und wurden sogar mit einem Wettstreit zwischen Wolkenspiegelungen, einem Regenbogen und dem Sonnenuntergang. Ich habe einzigartige Fotos geschossen. Das war wahrscheinlich der mit Abstand schönste Sonnenuntergang den ich je gesehen habe und so einige Schöne habe ich schon gesehen. Das wurde dann mit einem Sprung in den Sonnenuntergang und einem erfrischenden Bad in der Laguna Grande belohnt und dabei ist eins meiner Lieblingsbilder entstanden. Obwohl mein Vater das Bild geschossen hat :P

Der nächste Morgen bestand wieder aus einer Fahrt durch neblige Lagunen. Beim Entspannen danach habe ich dann zum 3. Mal überfliegende Aras verpasst, bzw. nur noch grade so verschwinden sehen... Können die nicht ein wenig anfangen zu krächzen???
Immerhin bin ich auf 5 Ara-Arten gekommen, auch 2 relativ seltene...
Der letzte Nachmittag wurde mit Rudern verbracht. Erstmal wurden wir bis zu einem kleinen Nebenarm gefahren und ab da mussten wir Paddeln. Auf dem Weg dorthin haben wir mehrmals für Gruppen von Totenkopfäffchen angehalten. Da meine Eltern ständig über mein Paddeln gemeckert habe war ich erstmal nicht sonderlich froh, denn auf den Gedanken, das der Vordermann nicht ganz alleine das Kanu steuern kann, darauf sind sie nicht gekommen und auch unser Guide hat nicht unbedingt die beste Arbeit geleistet. Aber als wir dann auf die Lagune kamen sahen wir wahrscheinlich die schönste Lagune in dieser Welt. Motorbooten war der Zugang dorthin verboten und deshalb waren wir vollkommen alleine. Vögel wie die seltsamen Hoatzine haben uns beim Gleiten übers Wasser begleitet. Ein weiterer von diesen unbeschreiblichen Tagen wurde am Abend mit einem weiteren Sonnenuntergang und kühlem Bad wieder in der Laguna Grande (andere Lagune) beendet, vorher sorgte aber noch eine junge Anakonda für Aufregung, inzbesondere bei den Mädchen die damit von den Guides erschreckt wurden. Danach wurde sie wieder zurück ins Wasser gesetzt und "ausgebadet"...
Der nächste Tag war der Letzte, also ging die Fahrt wieder zurück nach Lago Agrio. Auf dem Rückweg hatten wir noch mal Glück mit einigen Vögeln aber auch vor Allem mit einem Wollaffen und dem langersehnten Faultier, mit dem wir unseren Guide schon seit langem genervt hatten, aber einfach keins gefunden haben...
Eine einfach nur einzigartige Reise in unglaubliche Natur ging zu Ende und war möglicherweise mein Lieblings-"Abenteuer" in Ecuador. Dann sind wir in unseren Bus nach Quito eingestiegen, wo wir noch ein paar Tage verbracht haben, meine Eltern große Teile meiner Gastfamilie kennengelernt hat (Meine Gastmutter hatten sie natürlich vorher kennengelernt und Diana glaube ich auch).

Danach ging dann das nächste Abenteuer los...

Sonntag, 15. August 2010

Ich bin zurück

Ich bin zurück. Nach genau 11 Monaten und einem Tag habe auch ich den Weg nachhause gefunden. Inzwischen habe ich mich wieder vollkommen eingelebt und praktisch wieder mit Schule angefangen. Bisher ist das nur ein Mathe-Kurs, aber trotzdem gehört das zur Schule.
Ich habe bereits ein paar Freunde wiedergetroffen, morgen wollen wir bereits zum 3. Mal Fußball spielen und heute werde ich wieder den HSV anfeuern gehen.
Das leben nimmt also wieder seinen normalen Lauf, aber irgendetwas in mir hat sich bestimmt verändert. Was, das weiß ich noch nicht genau, das wird sich aber bestimmt demnächst zeigen. Meine Mutter beteuert zwar immer wieder, wie gleich ich doch geblieben bin, aber... Ich werde noch sehen.
Übrigens werden wir demnächst noch einen Gastschüler aufnehemen. Einen Letten, der dann bei uns wohnen wird und mit mir in die Schule gehen wird. Wir mailen bereits ein wenig...
Davon und von anderen Dingen habe ich vor in einem Neuen Blog zu berichten.
Aber dieser Blog soll erstmal noch kurz weiterleben, denn noch ist lange nicht alles aus Ecuador berichtet.
Meine Eltern haben mich nämlich dort besucht und abgeholt, allerdings haben wir vorher noch eine große 3-wöchige Rundreise gemacht, auf der ich auch noch so einiges kennengelernt habe.
Also bitte hört noch nicht auf diesen Blog zu lesen, denn das Beste kommt ja noch...

Freitag, 16. Juli 2010

Cotopaxi; Letzter Ausflug mit Xplorer

Es schon eine Weile her, dass ich geschrieben habe und das obwohl ich durchaus ein paar Sachen zu berichten habe. Zum Beispiel war unser letzter Ausflug mit Xplorer zum Cotopaxi. Um ehrlich zu sein ist das jetzt auch schon einen Monat her, ich hoffe ihr entschuldigt die Verspätung...
Julia, Annika und ich vor dem Cotopaxi und ein paar abgemagerten Wild-Pferden, die dort am Cotopaxi leben.
Wir sind also früh morgens aufgebrochen und etwas mehr als 2 Stunden am Cotopaxi angekommen. Dort war unser Ziel der "Primer Refugio", also die erste Berghütte, oder wie das auch heißt. Wir sind auf 4500m gestartet und die Berghütte ist auf 4800m. Da wird die Luft schon relativ dünn, wie ich schon vom letzten Besuch berichtet habe. Dieses Mal war das allerdings kein Prroblem mehr für mich. Ich war selber erstaunt wie leicht es mir fiel einfach hochzugehen. Nicht einmal einheimische Quechua-Kinder, die ja auf solchen Höhen aufwachsen, konnten mich einholen und das obwohl ich sogar schon extra langsam gegangen bin und versucht habe, die Xplorer-Mädchen zu weit hinter mir zu lassen. Ich gehe ja normalerweise schon schneller als sie, aber bei der dünnen Luft ist es noch heftiger. Irgendwann habe ich mich 30 Minuten auf einen Stein gesetzt und gewartet bis mich die Mädchen eingeholt hatten... Das war nach der Hälfte des Weges. Danach habe ich wieder entfernt, ich kann einfach nicht so langsam gehen...
Ich vor dem Refugio auf 4810m

Oben im Refugio haben wir dann alle eine heiße Schokolade getrunken und Sofie, Rafael (beide Mitarbeiter von Xplorer) und ich, wollten bis zum Schnee hochsteigen, Sofie ist aber nach der Hälfte des Weges umgekehrt... Also haben Rafael und ich alleine den Schnee gesucht und gefunden... Und auch einen Andenfuchs, ein äußerst schönes Tier, wie wir beiden fanden.
Leider ist der unglaublich buschige Schwanz vom Anden-Fuchs nicht zu erkenne, trotzdem bleibt es ein schönes Tier

Nachdem wir wieder runtergelaufen waren und in unseren Kleinbus gestiegen sind haben wir versucht wieder aus dem Cotopaxi-Nationalpark rauszufahren, um essen zu gehen. Wir haben uns ein wenig (nicht viel) verfahren, was allerdings dazu geführt hat, dass wir 5 Anden-Kondore entdeckt haben. Die Mädchen haben alle geschlafen, vollkommen erschöpft von der Kälte und der dünnen Luft, also haben nur Rafael und ich die Vögel, übrigens die größten Vögel der Welt und verhältnismäßig äußerst selten, mit nur 70 Pärchen in ganz Ecuador, bewundert.
Dann irgendwann haben wir den Weg zu einer Pizzeria gefunden, gegessen und schon war der Ausflug vorbei, der auch ein paar nette Landschaftsbilder brachte...
Aus irgendeinem Grund finde ich die Landschaft in diesem Bild surreal, aber unglaublich schön.
Der Cotopaxi hinter einem schönen, dunklen Nadelwald ergab ein super-schönes Bild